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Reethus-Ausbau: Erst den Bedarf klären

Politiker zeigen grundsätzliche Zustimmung - »Pfiffiges Konzept« - Berenbrinck-Kritik


Rheda-Wiedenbrück (dibo). »Pfiffig«, »erste Sahne« - viel Lob erntete Architekt Frank Hurlbrink für seine Pläne zur Renovierung und Umgestaltung des Reethus' (wir berichteten) am Montag von den meisten Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses. Doch die sind auch vorsichtig. Grundsätzlich gibt es gegen eine aufwändige Maßnahme - Hurlbrinks Pläne gehen von 6,2 Millionen Euro Kosten aus - keine Bedenken. Konsens ist auch: Das Reethus soll eine Stadthalle für alle Bürger und Vereine werden, zukunftsfähig sein und sich im Konzert der anderen Spielstätten im Kreis Gütersloh und darüber hinaus behaupten können. »Doch ist das, was wir machen, auch das Richtige und kann das gleiche Ergebnis nicht mit weniger Geld erreicht werden?« gab Bodo Strothotte, finanzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, zu bedenken. Um mehr Sicherheit bei den Planungen zu bekommen, wird jetzt eine Bedarfsanalyse durch ein Fachbüro auf den Weg gebracht. Das Ergebnis soll zu den nächsten Haushaltsplanberatungen vorliegen.
Peter Berenbrinck (SPD) zeigte sich indes als vehementer Kritiker. Zum einen glaubt er, dass ein kleiner Teil der Veranstaltungen (Orchesteraufführungen, Musiktheater) einen Großteil der Umbaukosten verursache, zum anderen hält er die von Flora-Geschäftsführer Burkhard Schlüter angestellten Folgekostenberechnungen für Schönfärberei. 56 Prozent Kostendeckung - bei größeren Veranstaltungen falle diese Zahl deutlich kleiner aus. Und genau diese Veranstaltungen kosteten sehr viel Geld. Berenbrinck und Fraktionskollegin Elisabeth Frenser stimmten am Ende gegen den Beschlussvorschlag, nach dem das Reethus grundsätzlich erweitert und eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben werden soll. Zwei CDU-Mitglieder enthielten sich ihrer Stimme.
Horst Ellebracht (SPD) erklärte, dass ein pfiffiges Konzept nun mal Geld koste. Wer einen normalen Raum wolle, bekomme eine Eierhalle. »Und dann wären wir in Verl«. Volker Brüggenjürgen (Bündnisgrüne) hält die Hurlbrink-Pläne für »genial einfach und wirtschaftlich«. Man könne die vorhandene Substanz nutzen und werde nicht größenwahnsinnig. Die Investitionskosten seien über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren »durchaus leistbar«.

Artikel vom 06.09.2006