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Demographischer Wandel
lässt viele Fragen offen

Workshop im Kreishaus zur »Zukunft der Pflege«

Kreis Gütersloh (WB). Unsere Gesellschaft altert. Der demographische Wandel beschäftigt Politik und Gesellschaft schon seit Jahren. Wie gestaltet sich die Zukunft der Pflege? Diese Frage stand nun im Mittelpunkt des Workshops zur kommunalen Pflegeplanung »Zukunft der Pflege - packen wir's an!« im Kreishaus.

»Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt«, »Alternative Wohn- und Betreuungsformen« sowie »Stationäre Pflegeeinrichtungen - Planung und Visionen« wurden in drei Arbeitsgruppen unter die Lupe genommen.
Die Mitglieder des Ausschusses für Arbeit und Soziales, der Pflegekonferenz, die Geschäftsführer der Wohlfahrtsverbände, Vertreter der Städte und Gemeinden sowie aus den verschiedensten Bereichen der Kreisverwaltung diskutierten über mögliche Lösungsansätze. »Vor dem Hintergrund immer enger werdender finanzieller Rahmenbedingungen ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten über die Auswirkungen der demographischen Entwicklung informieren«, betont Kreisdirektor Christian Jung. Wie verbindet man Stadtentwicklung und Pflegeplanung? Für eine optimale Versorgung sei es wichtig, Leben und Pflege miteinander zu verzahnen, erklärte Jung.
Auch wenn Alter nicht mit Pflegebedürftigkeit gleichzusetzen ist, steigt doch die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, mit zunehmendem Lebensalter. So unübersehbar und einfach diese Feststellung ist, so schwierig ist es, angemessene Antworten und Lösungen zu finden. Schließlich sind die älteren Menschen heute fitter als noch vor 20 Jahren. Darauf müssen die beteiligten Akteure - Leistungsanbieter, Wohlfahrtsverbände und andere - reagieren. Wie gestaltet sich beispielsweise Wohnen im Alter? Brigitte Karhoff, Raumplanerin, und Sabine Matzke, Architektin, entwarfen künftige Wohnprojekte für ältere Menschen. Schließlich wollen die Menschen solange wie möglich Zuhause bleiben. Ins Heim will heute kaum einer mehr, wie Michael Buschsieweke vom Kolping-Bildungswerk Gütersloh zu berichten wusste. Leerstände in den großen Pflegeeinrichtungen sprechen eine deutliche Sprache.
Doch wie kann ambulante Pflege künftig organisiert werden? »Es gab viele interessante Ansätze und Ideen, die wir nun im zweiten Schritt bewerten müssen«, bilanziert die Leiterin der Abteilung Arbeit und Soziales, Judith Schmitz. Dabei geht es nicht nur um die Umsetzung alternativer Wohnformen, sondern auch darum, Ehrenamtliche zu gewinnen und diese entsprechend zu qualifizieren. Ein ganzes Bündel von Aufgaben, das in den kommenden Monaten in die Pflegeplanung eingearbeitet werden soll.

Artikel vom 05.09.2006