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Wo Schweine, Gänse und Pferde zu Hause sind

Zweites Sommerfest auf dem Bioland-Bauernhof Bobbert in Quelle ein riesengroßer Erfolg

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Für Oda und Rüdiger Bobbert ein Hoffest voller Freude: Mehr als 2 000 Besucher kamen und sahen sich um auf dem Hof, erlebten, was Schwein, Pferd, Gans & Co so alles zu bieten hatten. Und auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Sie konnten sich mit dem Trecker herum fahren lassen, die aufgeschütteten Strohballen als Rutsche nutzen und/oder einen echten Pferdeausritt auf der angrenzenden Koppel unternehmen.

Für Charlotte Klevemann ging an diesem Tag ihr Wunschtraum in Erfüllung, durfte die Verkäuferin im Hofladen doch selbst Geschlachtetes am Stand verkaufen. Und auch die Kinder hatten ihren Spaß. Wie die kleine Rosa Abel (5), die sich von Lisa Roberg gern auf dem Rücken von »Burning Fire«, einem Irish Thinker, über die speziell abgesteckte Reitwiese »chauffieren« ließ. Oder Felix (5), der sein Glück kaum fassen konnte, als ihn Britta Ostlining zum Reiten aufforderte.
Der Bio-Hof wurde im Jahre 2000 von Oda und Rüdiger Bobbert übernommen. 36 Hektar Grünland und rund 40 Hektar Acker bilden die Grundlage für den Betriebskreislauf, der konsequent auf die Vermarktung von Bioland-Produkten umgestellt wurde. Auf dem Acker wachsen Getreide und Eiweißpflanzen, zum Beispiel Erbsen und Ackerbohnen, als Futter für die Tiere. Auf dem Grünland weiden Gänse und Rinder im Sommer, Schweine suhlen sich in einem eigens für sie abgeteilten Gelände, und die Schafe fressen das Gras rund um die Hofmauern. Ein idyllischer Eindruck, dennoch müssen auch die Bobberts sehen, wie sie über die »Runden kommen«. Und so werden die Produkte im Hofladen weitestgehend selbst vermarktet.
Von all dem konnten sich die Besucher ein Bild machen. Und das Beste: Beim Hofquiz wurden auch die grauen Zellen aktiviert. Die Kinder konnten Fragen beantworten, bekamen Hilfestellung durch die allerorten aufgestellten Informationstafeln und bekamen letztlich dafür einen kleinen Preis. Auch andere Händler kamen auf ihre Kosten. Etwa Seiler Josef Brügge, der sein Handwerk hingebungsvoll erklärte. Zu sehen, zu kaufen und zu unternehmen gab es jedenfalls reichlich bei diesem zweiten Hoffest, auch wenn am Sonntag Petrus den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung machte. »Aber wir sind froh, dass es wenigstens am Samstag trocken geblieben ist. Alles eben eine Wetterfrage,« tröstete sich auch Renate Schmekerl, Verkäuferin von selbst gemachten leckeren Salamihappen.

Artikel vom 05.09.2006