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Taxibus erreicht jetzt pünktlich den Bahnhof

System auf Ringverkehr umgestellt - Fahrgäste haben nicht nur Vorteile - Umsteiger profitieren

Von Angelika Krückemeier
Vlotho (VZ). Fünf Jahre nach seiner Einführung ist Vlothos Taxibussystem umgestellt worden. Das hat für die Nutzer Vor-, aber auch Nachteile. Erreicht werden sollen mit der Änderung größere Anschluss-Sicherheit und die Deckelung der Kosten.

Wer heute von der unteren Bretthorststraße in die Aubignystraße (Luftlinie etwa 500 Meter) will, kann schon mal 45 Minuten unterwegs sein. Seit Anfang August fährt der Kleinbus nämlich nicht mehr auf gewohnter Linie und schnellstem Weg von A nach B, sondern im so genannten Ringverkehr. Dadurch kann es geschehen, dass der Fahrgast aus der Bretthorst - um im Beispiel zu bleiben - erst einmal über den Bonneberg kutschiert wird, ehe der Kleinbus die Haltestelle Aubignystraße anfährt. Dies ist dann der Fall, wenn auch am Bonneberg jemand abgeholt werden will. Liegen keine Anforderungen aus den zum Teil weitläufigen Außenbereichen vor, verkürzt sich die Fahrtzeit entsprechend.
»Im Ringverkehr werden mehrere Linien zusammengefasst«, erklärt Jörg Hohlfeld von der BVO Busverkehr Ostwestfalen GmbH das neue System. Haltestellen mit besonders geringen Fahrgastzahlen - Vossgrund, Milanweg, Am Ruschberg und Sandweg - seien weggefallen, neue, wie Bäderstraße und Westenholzweg, aufgenommen worden. »Damit sind wir einem Wunsch des Seniorenbeirats gefolgt.«
Verlässliche An- und Abfahrtszeiten am Vlothoer Bahnhof, in der Vergangenheit häufig Wunschdenken, sind eine Forderung der örtlichen Bildungseinrichtungen, insbesondere des Jugendhofs, und der beiden Bäder.
Mit dem von den Stadtbusbetreibern in enger Zusammenarbeit mit dem örtlichen Arbeitskreis ÖPNV geschnürten Änderungspaket sollen drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden:
l Gewährleistung der Anschlusssicherheit am Bahnhof und an den Umsteigepunkten Bad Oeynhausen-Lohe und Porta Westfalica-Hitzepohl,
l Einbeziehung des bald in Betrieb gehenden Minske-Markt-Einkaufszentrum,
l Deckelung der Stadtbus-Kosten; sie belaufen sich 210 000 Euro jährlich.
Die Fahrgastzahlen bleiben laut Stadtwerke-Chef Klaus Stöcker »im Trend« (die Stadtwerke sind Konzessionär der Taxisbuslinien). Die drei eingesetzten Taxibusse befördern pro Tag 160 bis 180 Fahrgäste. Etwa die Hälfte von ihnen wird auf den am stärksten frequentierten Strecken Winterberg und Kurgebiet befördert (T 7, T 8). Auf den Beliebtheitsplätzen folgen die Linien nach Uffeln und zur Lohe.
Die Winterberger Linie wird weiterhin als einzige im Festtakt bedient. Für alle anderen gilt: Der Fahrtwunsch muss spätestens eine halbe Stunde vor der gewünschten Abfahrt angemeldet werden. Die Rufnummer bleibt die 01801 / 21 22 21. Die neuen Fahrpläne sind im Rathaus (Erdgeschoss, Bürgerbüro) erhältlich.

Artikel vom 05.09.2006