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Caritas: mehr Plätze in
Werkstätten und Heimen

Geburtstagskind steht vor kräftigen Investitionen

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Kreis Paderborn (WV). Stress am Arbeitsplatz, wachsende Single-Haushalte und immer älter werdende Menschen sorgen in den nächsten Jahren auch im Paderborner Land für wachsenden Bedarf an Plätzen in Wohnheimen und Behinderten-Werkstätten. Allein in der Altenpflege will der Verein für Caritasheime im Erzbistum Paderborn in den nächsten Jahren 40 Millionen Euro investieren.

Schon heute kümmern sich bistumsweit 1680 Mitarbeiter in 18 Wohnheimen, Pflegeeinrichtungen und Werkstätten um mehr als 3000 Menschen. Zum 60. Geburtstag des nach dem Krieg gegründeten »Vereins für Caritasheime« sorgt sich Diözesancaritasdirektor Volker Odenbach bereits um Nachwuchs bei jungen Leuten in der Altenpflege. In den Bereichen Altenhilfe, Werkstätten und Wohnheimen will der Verein, der sich zum runden Geburtstag mit »Caritas Wohn- und Werkstätten Paderborn« einen neuen Namen zulegt, bis 2010 mehrere hundert neue Plätze schaffen.
Stress und Produktionsdruck am Arbeitsplatz führen im Paderborner Land zum immer mehr psychisch kranken Berufsaussteigern. Der für diesen Bereich zuständige Geschäftsführer Klaus-Heiner Kaufmann hat in den vergangenen Jahren in den Schlosswerkstätten in Schloß Neuhaus sowie in den Betriebsstätten Paderborn, Büren und Warburg (insgesamt 1150 Arbeitsplätze) für diesen Personenkreis 170 Stellen geschaffen. Weitere 200 Werkstattplätze für Menschen mit psychisch und geistiger Behinderung sollen in den nächsten Jahren folgen.
Mit 40 Millionen Euro stehen im Bereich der Altenhilfe die größten Caritas-Investitionen in den nächsten Jahren an, berichtete gestern Geschäftsführer Klaus Heckmann. Das Seniorenheim in Borchen befindet sich bereits im Bau. Bis 2008 will die Caritas im Paderborner Land zu 95 Prozent Einzelzimmer in ihren Seniorenwohnstätten anbieten. Der Caritasverband sieht auch in den vielen Singelhaushalten mit drohender Vereinsamung und fehlenden Familienbindungen künftig Bewohner für seine Einrichtungen. Neben 120 neuen Pflegeplätzen, die zur Zeit in zwei neuen Einrichtungen entstehen, will die Caritas auch in Wohngruppen- und Wohngemeinschaften familienähnliche Modelle schaffen.
Geschäftsführer Karl-Heinz Vogt warnte gestern die Politik vor einer Gefährdung von größeren Wohnheim-Einheiten. Es werde immer pflegebedürftige und geistig behinderte Menschen geben, die auf solche Einrichtungen angewiesen seien. Der Caritasverband bietet in Wohnheimen im Kreis Paderborn 240 Wohnplätze sowie im Therapie- und Förderzentruim St. Laurentius in Warburg 435 Wohnplätze an.
Am heutigen Dienstag wird im Hotel Aspethera in Paderborn bei einem Festakt zum 60. Geburtstag des Vereins für Caritasheime die Wanderausstellung »Mit offenen Armen - 60 Jahre Verein für Caritasheime« vorstellen. Diese Ausstellung ist in den nächsten Wochen und Monaten in etlichen Einrichtungen der Caritas zu sehen.

Artikel vom 05.09.2006