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Fix und fertig wie noch nie

Muselduathlon: Strothmann quält sich auf Platz zwei

Altkreis (guf). Streckenführung durch die beschauliche Weinbau-Region an der luxemburgischen Mosel - das klingt nach einem geruhsamen Ausflug. Aber für das Quartett vom LC Solbad Ravensberg war der Internationale »Muselduathlon« in Grevenmacher eine extrem harte Herausforderung.

»So fertig bin ich während eines Wettkampfs fast noch nie gewesen. Umso erstaunlicher, dass ich beim abschließenden Laufen noch einmal richtig in Schwung gekommen bin«, beschrieb Dirk Strothmann die Diskrepanz zwischen totaler Erschöpfung auf dem Radkurs und der Aufholjagd auf dem letzten Teilabschnitt von 10 km Laufen, 100 km Rad fahren und 12 km Laufen. Strothmann wurde Zweiter hinter Gesamtsieger Nico Huybrechts (Belgien), dem Fünften der Langdistanz-WM von Zofingen. Sein Bruder Jörn erzielte als Neunter gegen starke Konkurrenz aus dem Benelux-Raum und Deutschland sein bisher bestes Langdistanz-Resultat.
Nachwuchsmann Lukas Wilms belegte unter 120 »Finishern« Rang 20. Und Antje Strothmann gewann in 1:11:02 Std. die Frauenwertung im »Promo-Duathlon« über 3-25-3 km. Mit einem starken zweiten Lauf (12:14 Min.), nur 1:20 Min. langsamer als der schnellste Mann, baute sie ihren Vorsprung zur Zweitplatzierten auf gut fünf Minuten aus.
Dirk Strothmann dominierte über die Langdistanz die ersten zehn Laufkilometer gemeinsam mit dem Belgier Dirk Verleyen, der allerdings später zurückfiel. Auf den ersten drei von vier schweren Radrunden schien der Barnhausener dem Gesamtsieg entgegen zu steuern. Doch im vierten Umlauf kam der Einbruch: »Durch den stürmischen Gegenwind jeweils auf den ersten zehn Kilometern der Runde war das Radfahren extrem Kräfte zehrend, zumal es danach durch die Weinberge ständig 'rauf und 'runter ging«, so Strothmann zur »Achterbahnfahrt«. Er fiel auf Rang vier hinter seinem Nationalteam-Kollegen Marc Pschebizin (Trier) zurück. Aber ausgerechnet in den etwas zu engen Schuhen seiner Frau Antje (die eigenen mit den Schnellverschlüssen hatte er zu Hause vergessen), wuchsen Strothmann nach einigen Laufkilometern noch einmal Flügel: Er erkämpfte den zweiten Platz zurück.
Jörn Strothmann wartete diesmal mit einer konstant starken Leistung auf, verteidigte seinen neunten Platz auch auf dem letzten Teilstück, obwohl er beim Laufen noch etwas Boden verlor. Bei Lukas Wilms »lief« es buchstäblich nicht optimal. Seine Stärke auf dem Rad spielte er zwei Runden lang aus, hatte auch die 14.-beste Zeit in dieser Disziplin, fiel dann aber weiter zurück. Am Ende lag er noch vier Sekunden vor Frauen-Siegerin Yvonne van Vlerken. Die Welt- und Europameisterin hoffen die Solbader am 24. September auch bei der Premiere ihres »Skyathlons« am Hollandskopf begrüßen zu können.
Ergebnisse Männer: 1. Nico Huybrechts (Belgien) 4:03:41 Std. (38:00-2:38:21-47:20), 2. Dirk Strothmann 3:32 Min. zurück (35:30-2:45:16-46:27), ... 4. Marc Pschebizin (Trier) 6:04 zurück, ... 9. Jörn Strothmann 10:13 zurück (35:56-2:46:34-51:24), ... 20. Lukas Wilms 25:26 zurück (41:12-2:50:29-57:26).

Artikel vom 05.09.2006