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Steinhäger ist längst nicht alles

Historisches Museum feiert am Sonntag sein zehnjähriges Bestehen

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Am 8. September 1996 öffneten sich die schweren braunen Stahltüren zum ersten Mal. Heute sind es Glastüren. Aber nicht nur das hat sich seit damals verändert im Historischen Museum Steinhagen. Seit zehn Jahren gibt es die Einrichtung im Schlichte Carree jetzt. Am kommenden Sonntag, 10. September, wird das kleine Jubiläum gefeiert (Extra-Kasten).

Als das Museum 1996 endlich die Pforten öffnet, da liegen bereits arbeitsreiche Jahre hinter dem 1996 gegründeten Trägerverein. Unermüdlich haben die Mitglieder Exponate vor allem aus der Steinhäger-, aber auch aus der Steinhagener Geschichte zusammengetragen und restauriert. Und sie haben vor allem lange nach Räumen gesucht und diese in der früheren Brennerei Schlichte - passenderweise - auch gefunden.
Renovierungsbedürftig waren die zwar, aber die Vereinsmitglieder um Vorsitzenden Dieter Flöttmann haben kräftig Hand angelegt: Unendlich viele Stunden haben sie investiert, um Gebäude und Ausstellung in Schwung zu bekommen. Schließlich hat das Museum einen Anspruch, den Vorsitzender Dieter Flöttmann formuliert: »Alle Exponate sollen funktionstüchtig sein« - auch wenn das heißt, dass der Zoll mitunter ein Auge auf das Museum haben muss. Denn das verfügt, und darauf sind die Aktiven stolz, über eine Brennerlaubnis für eine der ausgestellten Destillen.
Ungewöhnlich ist das Museum schon durch seine ausschließlich ehrenamtliche Trägerschaft - doch nicht nur deshalb, sondern auch durch überregionale Broschüren, das Internet und vor allem auch das Fernsehen, das x-te Mal berichtet hat - ist die Steinhagener längst weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. »Und dennoch gibt es Steinhagener, die noch nie hier waren«, sagt Vereinsmitglied Hans-Otto Busch.
Die Besucherzahlen sind indes erfreulich - 1996 waren es im vergangenen Jahr, 52 362 in allen zehn Jahren. Geburtstagsgesellschaften, Sportvereine, Wander- und Radfahrer, Schulklassen: Die unterschiedlichsten Gruppen haben sich schon durch due Ausstellung führen lassen. Auf viele Gäste und ihre Spendenfreudigkeit ist das Museum auch angewiesen, denn es trägt sich - abgesehen von den Betriebskosten, die die Gemeinde zahlt - selbst.
Damals vor zehn Jahren, da war sogar noch Platz genug in der Ausstellungshalle, um ein historisches Feuerwehr-Auto samt Anhänger unterzubringen. Längst musste vieles umgebaut und umgeräumt werden, nicht nur unten, in der Steinhäger-Ausstellung. Gerade in der ersten Etage in der Abteilung historische Forschung ist in jüngster Zeit vieles neu entstanden. Nicht zuletzt auch im Hinblick auf das 750-jährige Gemeindejubiläum 2008. »Wir sind ein historischer Verein, nicht nur ein Schnapsmuseum«, betont Dieter Flöttmann.

Artikel vom 05.09.2006