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Anlauf für den großen
Sprung ins Berufsleben

Peter Gläsel Stiftung und Realschule Verl Hand in Hand

Verl (köh). Der große Schritt ins Berufsleben muss mit vielen kleinen Schritten gut vorbereitet werden: Diese Philosophie hat sich die Peter Gläsel Stiftung aus Paderborn auf die Fahnen geschrieben und steht in Ostwestfalen-Lippe 20 Schulen zur Seite. Seit zwei Jahren auch der Realschule Verl. Gestern ist die Kooperation um ein weiteres Jahr verlängert worden.

Der Name des Projekts: »Studien- und Berufsorientierung in OWL« - kurz: »StuBo«. Dahinter verberge sich ein Managementkonzept, das der Wirtschaft entlehnt worden sei, wie Projektmanagerin Kathrin Baaske erklärt. Den Schülern werde geholfen, sich selber besser kennen- und einschätzen zu lernen und für den Ernstfall wertvolle Informationen und Handlungsmöglichkeiten zu sammeln, die dann gezielt verwendet werden können. »Eine gute Sache«, freute sich die stellvertretende Schulleiterin Dietlind von Boeselager bei der Unterzeichnung des Vertrages. Das Projekt sei so gut, dass es mit dem ganzen Schulprogramm verknüpft werden soll, kündigte sie an. Meinolf Hüllmann nickte begeistert. Er hat als Moderator mit einem Lehrerteam die Aufgabe übernommen, das Projekt an der Realschule umzusetzen. Das Team sitzt damit an der Nahtstelle von Stiftung und Schule. Denn mit den Schülern kommt die Peter Gläsel Stiftung nicht direkt in Berührung. »Wir fördern, indem wir Lehrer schulen, die Arbeit beratend begleiten, Regionaltreffen organisieren und Training zu Konfliktlösung und Teambildung anbieten«, erklärt Diplom-Pädagogin Kathrin Baaske und betont: »Von diesem Angebot hat das StuBo-Team der Realschule Verl fleißig Gebrauch gemacht. Innerhalb der vergangenen beiden Jahre hat es in seiner unterrichtsfreien Zeit zehn Qualifikationsseminare besucht«.
Nach intensivem Feilen an der Marschroute hat das Konzept für den Weg in das Leben nach der Schulzeit einen ersten Meilenstein erreicht: Mit einem so genannten Schülerpass hat die praktische Umsetzung im Unterricht und im Schüleralltag begonnen. Dahinter verbirgt sich eine Dokumentation, die jeder einzelne Schüler anlegen soll und die im vergangenen Schuljahr in der Klasse 7 ihre Premiere hatte. Hier kann sich jeder Schüler selber einschätzen, sich zum Vergleich zuhause einschätzen lassen, Berufswünsche und Erfahrungen aus Praktika festhalten, wichtige Informationen und Anlaufstellen sammeln und so eine griffbereite Hilfe zwischen zwei Aktendeckeln finden. Kathrin Baaske: »Die Eltern haben mit Interesse und Zustimmung reagiert, und die Firmen, die den Pass kennen, finden ihn klasse. Chefs sehen sofort: Der Bewerber hat sich bemüht.«

Artikel vom 05.09.2006