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Diakonie kann jedem einzelnen viel geben

»Text und Musik« beeindruckt die Zuhörer

Versmold (ch). »Diakonie - Auftrag der Kirche« lautete am Sonntag das Thema in der Petri-Kirche. Im Rahmen der Reihe »Musik und Text« wurde es vom Posaunenchor der Kirchengemeinde und Pastor Christoph Grün aufgegriffen: Zu Texten über die Diakonie, vorgelesen von Pastor Grün, musizierte der Posaunenchor barocke Stücke von Bach, Händel und einigen anderen Komponisten.

Schon die Ouvertüre ließ erahnen, dass der Posaunenchor unter der Leitung von Hadlef Gronewold nach Professionalität strebt. Harmonie und Dynamik stimmten einfach. Zur Begrüßung erläuterte Pastor Grün zunächst den Begriff Diakonie. Der »Diakonos« sei früher ein römischer Tischsklave für reiche Familien gewesen. Nach dem Tod Christi wurde daraus das Amt des Diakons gemacht, der in der Gemeinde für das Leben der schwächeren Familien sorgte und dabei die Botschaft Christi verkündete. Diakonie sei also Christ-Sein an sich.
Das tolle Zusammenspiel der hohen und tiefen Stimmen in der Sonate in F von Johann Pezelius und die gelungen Crescendi während des barocken Stückes faszinierten ein leider für so ein Konzert zu kleines Publikum, das aber bei den Liedern zum Mitsingen keine Scheu zeigte und das Konzert durchaus bereicherte.
Der Text »Der war mein Nächster« aus der Bibel sei das grundlegende Zeugnis der Diakonie, so Pastor Grün. Die Geschichte handelt von einem Mann, der ausgeraubt in der Fremde aufwacht und erfahren muss, dass ein Samariter ihn rettete - jemand, von dem er es nicht erwartet hat. Der Versuch, jemandem der Nächste zu sein, so wie es der Samariter tat, das sei Diakonie.
Auch der Choralsatz »Lobe den Herren« von Bach und die Gavotte von Händel wurden auf beeindruckendem Niveau musiziert und das trotz des Ausfalls der Tuba, die dann Dirigent Hadlef Gronewold spielen und somit auf das Dirigat verzichten musste. Doch das minderte die Qualität keineswegs.
Auch die beiden letzten Texte, »Mit der blauen Schürze« von Friedrich von Bodelschwingh und ein Text aus den Leitlinien des Diakonischen Werks, zeigten, dass Diakonie zwar im ersten Moment nicht immer leicht ist, aber ein Teil des Lebens ist und jedem ungemein viel geben kann.
Den Abschluss machten nach Stücken von Bach und Grieg zwei Stücke, die aus dem barocken Rahmen fielen. »Friends for Life« und das jazzige Choralvorspiel »Geh' unter der Gnade« entließen ein nachdenkliches und auch begeistertes Publikum - vielleicht bis zum 17. September, wenn das Gospelkonzert »Sing'n'Swing« in der Petri-Kirche stattfinden wird.

Artikel vom 05.09.2006