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Durchblick im Schlamm beim dreckigen Drift

Morten Hagemann schafft den Sprung aufs Treppchen

Harsewinkel (rast). »Hart an der Grenze«, so Toni Hanhart, 2. Vorsitzender des MSC Harsewinkel, drifteten die zwei- und vierrädrigen Motorsportler um den schlammigen Kurs im Emstalstadion. Lokalmatador Morten Hagemann hatte in der Schlammschlacht jedoch wenig Probleme und schaffte sowohl in der 450er- als auch in der offenen Klasse den Sprung aufs Treppchen.
Die letzte MSC-Großveranstaltung für dieses Jahr stand unter keinem guten Stern. Hatten am Samstag noch beste Bedingungen geherrscht, so verwandelte der feine, von Windböen gepeitschte Regen die Sandbahn in einen tückischen Morast.
Doch selbst die asphaltierten Passagen hatten es in sich, denn die verdreckten Reifen fanden dort nur begrenzt Halt. Auch wenn im Fahrerlager die Augenbrauen immer wieder bedeutungsschwanger gen schwerer Regenwolken gehoben wurden, so spielte immer auch ein unterdrücktes Lachen um die Mundwinkel - vor allem bei den Quad-Piloten. Als harte Männer schien ihnen der dreckige Drift nämlich besonders zu gefallen.
Der Schwede Niclas Lundbäck siegte hier in beiden Läufen. Und bevor er klarmachte, dass man mit einem von Dreck verkrusteten Gesicht die Zunge besser im Mund lässt, wusch er sich in einer Pfütze am Pistenrand. Aber auch seine Kollegen auf zwei Rädern kamen mit dem Matsch gut zurecht. Zwar gab es immer wieder Stürze, doch die verliefen stets glimpflich. So erwischte es auch Fabian Heitmann, der im ersten Lauf des MZ-Cups stürzte und mit Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Für die zweite Nachwuchshoffnung des MSC klappte es dagegen besser.
Bereits in den Vorläufen hatte Morten Hagemann überzeugt und fuhr in der 450er-Klasse auf den zweiten Platz. »Es läuft, mein bestes Saisonergebnis«, grinste er hinterher zufrieden. Und in der offenen Klasse wollte er ebenfalls Punkte sammeln, auch wenn die 19 Punkte Rückstand auf den Gesamtdritten wenig Hoffnung auf den Aufstieg in die Prestigeklasse ließen. Mit viel Gefühl in der Gashand und unter Vermeidung der tückischen Spurrillen führte er den Finallauf der offenen Klasse an. Am Ende erwischte er nach dem Sprunghügel doch die falsche Linie.
Ohne Gripp musste er nicht nur den 16-jährigen Julian Becher, der beide Klassen in der Gesamtwertung anführt, ziehen lassen, sondern auch Fabian Muliawan. Der 31-jährige Muliawan freute sich besonders über sein gelungenes Comeback nach drei Rennen Pause wegen eines Schulterbruchs. Angesichts des miesen Wetters war MSC-Vorsitzender Heiner Flaßkamp sogar mit rund 400 Zuschauern zufrieden.

Artikel vom 05.09.2006