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Weiter Brücken
für Frieden bauen

Gedenkfeiern auf Soldatenfriedhof

Schloß Holte-Stukenbrock (gge). »Es reicht nicht aus, nur Kränze niederzulegen. Frieden zwischen den Völkern muss Handlungsorientierung werden.« Das hat der Vorsitzende des Arbeitskreises »Blumen für Stukenbrock«, Werner Höner, erklärt.

Nichtsdestotrotz kommt es diesen Samstag, 15.30 Uhr, zu einer Mahn- und Gedenkfeier auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Stukenbrock/Senne. Erinnert werden soll an die sowjetischen Kriegsgefangen, die bis 1945, dem Ende des Zweiten Weltkrieges, im Lager Stalag 326 (VI/K) umgekommen sind. Neben Tobias Pflüger, Mitglied des Europäischen Parlaments, sprechen Gundram Schneider, DGB-Vorsitzender in NRW, und Julij Kwizinski (69), Abgeordneter des russischen Parlaments, der Staatsduma.
Letzterer hat bereits am Freitag beim 2. Deutsch-Russischen Symposium im Hotel Aspethera in Paderborn vor dem »Wetterleuchten eines neuen Weltkrieges« gewarnt. »Krieg ist zum Mittel der Verhinderung von Politik geworden«, so der kommunistische Oppositionspolitiker, der die Regierung Putin für korrupt hält und an den »Zwei-plus-Vier«-Verhandlungen im Zusammenhang mit der Deutschen Einheit teilgenommen hat. Im Mai 1990 verließ er Bonn, ging für sechs Jahre als Botschafter nach Norwegen. Heute schreibt der Abgeordnete und Ex-Diplomat auch Bücher.
Zum Antikriegstag haben bis Sonntag russische Gäste auch ein Jugendcamp am Soldatenfriedhof errichtet. Ziel müsse es sein, immer wieder Brücken zwischen den Menschen zu bauen, die sich einst bekämpft haben, betonte Werner Höner. Der Arbeitskreis »Blumen für Stukenbrock« habe deshalb auch nach 39 Jahre nach seiner Gründung eine Aufgabe.

Artikel vom 02.09.2006