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Tengern zerrupft Siewekes »Spechte«

Erste Heimpleite: Schwacher SV Spexard erlebt ein 2:7-Debakel gegen kaltblütige Gäste

Von Philipp Bülter
und Marco Purkhart (Fotos)
Spexard (WB). Wiedergutmachung missglückt: Nach der umstrittenen 2:3-Pleite bei Türk Sport Bielefeld (Schiedsrichter pfiff zu früh ab) kassierte der SV Spexard gestern nun auch die erste Heimniederlage. Beim 2:7 (2:3) luden die »Spechte« den starken TuS Tengern allerdings auch zum Toreschießen ein.

Denn eine so deutliche Klatsche, wie es die nackten Zahlen am Ende aussagen, zeichnete sich im ersten Spielabschnitt nicht ab. Im Gegenteil: Die »Spechte« konnten das Spiel offen gestalten, schossen sich auch nach den beiden Rückständen wieder zurück zum Ausgleich und hatten sogar mehr Chancen als Tengern.
Dass man jedoch gegen einen Gegner vom Kaliber des Turn- und Sportvereins in Schwierigkeiten kommt, wenn man seine Chancen nicht verwertet, diese schmerzhafte Erfahrung musste der SVS gestern machen.
Sobald die Tengeraner gefährlich vor der Kiste von SVS-Schlussmann Klaus Rickmann auftauchten, brannte es lichterloh. Folge: Gleich dreimal musste der Keeper bereits in Halbzeit eins die Kirsche aus dem Netz holen.
»Wir haben in der ersten Hälfte alle fünf Tore selbst geschossen«, stellte Trainer Olaf Sieweke nach Abpfiff konsterniert fest. Tatsächlich konnte zunächst der aus der Jugend des SVS in die »Erste« hochgezogene Christian Kuklok nach einem langen Abschlag des TuS-Torwarts nicht das 0:1 verhindern (6.). Dann spritzte Vito Lombardi unglücklich nach einer Rechtsflanke dazwischen und vollendete per Eigentor (11.). Ausgerechnet in der Spexarder Drangphase nach dem 2:2-Ausgleich durch Kaplan (20.) verfiel die gesamte Abwehr in kollektiven Tiefschlaf und ermöglichte so dem TuS das 2:3 (29.).
Die zweite Halbzeit entwickelte sich dann zur »Tengeraner Torejagd« - gleich viermal schenkten die Gäste aus dem Kreis Minden-Lübbecke den »Spechten« ein. Und dabei machte der Tus genau dort weiter, wo er im ersten Spielabschnitt aufgehört hatte - fast jeder Schuss war ein Treffer, eine Chancenverwertung, die an den 100 Prozent kratzte.
Symptomatisch, dass gestern selbst aus guten Chancen, die sich die Spexarder erspielten (16. und 25. Kaplan, 56. Grundmann) keine Tore fielen. Auch Abwehrkicker Josef Das konnte freistehend per Kopfball nicht mehr Ergebniskosmetik am verdienten Sieg der Gäste betreiben (86.).
SV Spexard: Rickmann - Mönchmeier - Carballo, Das, Kuklok (61. Igrek) - Lombardi (46. Brockmann), Markovic, Wieckowicz, Dagdelen - Kaplan, Grundmann (70. Schriefl).
Tore: 0:1 (6.), 1:1 (8.) Grundmann, 1:2 (11.) Lombardi (ET), 2:2 (20.) Kaplan, 2:3 (29.), 2:4 (50.), 2:5 (58.), 2:6 (65.), 2:7 (72.).

Artikel vom 04.09.2006