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Johanneskirche feiert runden Geburtstag

50 Jahre gelebte Geschichte - Bürger erinnern sich

Werther (law). 50 Jahre Johanneskirche, das bringt automatisch auch 50 Jahre gelebte Geschichte mit sich. Am Sonntag feierten zahlreiche Hägeraner und viele weitere Besucher den runden Geburtstag der kleinen aber feinen Kirche im Wertheraner Stadtteil. Sowohl beim gemeinsamen Kaffeetrinken, als auch bei zahlreichen anderen Gelegenheiten erinnerten sich viele Hägeraner an Geschichten mit ihrer Kirche.

Treffender hätte es Marion Weike in ihrer Ansprache gar nicht ausdrücken können: »Die Hägeraner halten fest zusammen und das Gemeindezentrum ist dafür als Dorfmitte ganz besonders wichtig«, sagte die Bürgermeisterin. Den Gratulationen schlossen sich auch der Superintendent des Kirchenkreises Halle, Walter Hempelmann und der Vorsitzende des Heimatvereins Häger, Ulrich Wefing an. »Wer zum 20. Jahr nicht schön, zum 30. Jahr nicht stark, zum 40. Jahr nicht klug und zum 50. Jahr nicht reich ist, darf nicht hoffen«, zitierte Walter Hempelmann Martin Luther. Auch wenn das Zitat nicht ursprünglich auf Kirchengeburtstage ausgelegt ist und auch die Hägeraner Kirche in finanzieller Hinsicht auch nicht reich ist, darf sie dennoch stark hoffen, denn: »Die Gemeinde lebt vom Reichtum der Gaben der Menschen hier vor Ort«, erzählt der Superintendent. Für viele sei die Kirche in den vergangenen 50 Jahren auch eine feste Burg gewesen und ein Zufluchtsort.
Besonders beeindruckt zeigten sich alle Gäste vom ausgezeichneten Gedächtnis von Pastor i.R. Werner Lohmann. In acht Minuten beleuchtete Lohmann die Geschichte von den ersten Bauanträgen für die Kirche über alle Pastoren, Küster und Presbyter der vergangenen 50 Jahre bis hin zur heutigen Situation - und das alles ganz ohne Merkzettel. Wie das WESTFALEN-BLATT bereits ausführlich berichtete, kam Pastor Lohmann als junger Vikar 1954 nach Werther und erlebte die Planungen zur Entstehung der Kirche als Zeitzeuge hautnah mit.
Ganz hautnah dabei waren ebenfalls Lieselotte und Paul Sahrhage. Die Langenheiderin und der Hägeraner sollten ursprünglich das erste Brautpaar werden, dass sich in der Johanneskirche in Häger 1957 das Ja-Wort geben sollte. »Wir haben uns dann aber doch noch in letzter Minute umentschieden, da Werther doch für viele der Gäste zentraler war«, erzählt Lieselotte Sahrhage. Auch über viele weitere Details der Kirche können die beiden, die im nächsten Jahr ihre goldene Hochzeit feiern, ausführlich berichten. So gebe es am Turm der Hägeraner Kirche zwei Uhren, da der ehemalige Presbyter und Landeigentümer Alfred Feldmann das Land nur unter der Bedingung verkauft hatte, dass er vom Hof aus auf die Kirchturmuhr blicken könne. »Bevor es die Kirche in Häger gab, sind wir jeden Sonntag entweder mit dem Fahrrad oder zu Fuß von Häger aus nach Werther zur Kirche gelaufen«, erzählt Paul Sahrhage.
Neben einem leckeren Kuchenbüfett für das die Mitarbeiterinnen der Mädchenjungschar um Heike Blotenberg einen ganz besonderen Geburtstagskuchen gebacken hatten, gab es im Anschluss ein buntes Programm.

Artikel vom 04.09.2006