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Richard Ratka: »Rennen bis die Füße brennen«

GWD nach der Göppingen-Pleite heute in Nordhorn

Von Volker Krusche
Minden (WB). Es war eine einseitge Auseinandersetzung mit der Blamage vom Mittwoch. »Ich habe geredet und die Spieler haben zugehört. Eine Diskussion gab es nicht«, berichtet Richard Ratka über die Aufarbeitung der 22:33-Pleite gegen Göppingen. Heute will er eine andere Mannschaft von GWD Minden sehen, auch wenn die im Gastspiel bei der HSG Nordhorn (Anwurf 19.30 Uhr) nur krasser Außenseiter ist.

»Ich muss gestehen, dass man das Video des Spiels nicht ruhig anschauen kann. Ich habe den Spielern daraufhin grundlegende Dinge klar gemacht, wie man als Mannschaft aufzutreten hat. Dazu gehören Kampf, Disziplin und eine Rückwärtsbewegung. Alles, was man gegen Göppingen nicht gesehen hat.« Manager Horst Bredemeier wurde noch deutlicher: »Die Körpersprache war eine Katastrophe, das war nicht akzeptabel. Man kann verlieren. Die Frage ist immer nur wie. Was die Jungs abgeliefert haben, hatte mit Professionalität nichts zu tun. Gerade von den Führungsspielern erwarte ich mehr Disziplin. Sie haben uns in die Niederlage geführt. Wir haben zu keinem Zeitpunkt so gespielt, wie im letzten Jahr. Es war eine einzige Bankrotterklärung, eine absolute Frechheit. Das ist eine Frage der Einstellung, denn schlechter kann es nicht mehr werden!« Allerdings beschwichtigten beide mit dem Hinweis, »dass wir auch in der zurückliegenden Saison solche Ausreißer hatten, Glücklicherweise nur auswärts«, so Bredemeier weiter. Abhaken und nach vorn schauen, lautet die Devise. Und Ratka fordert, »dass die Mannschaft rennt, bis ihr die Füße brennen!« Und das Team von GWD hat heute im Nordhorner Euregium die Möglichkeit zu beweisen, dass es besser geht. »Immerhin ist die HSG ein ähnlicher Gegner wie Göppingen. Auch sie hat eine gute 6:0-Deckung mit einem starken Gentzel zwischen den Pfosten und in Filip und Franzen Konterspezialisten, die nur auf unsere Ballverluste lauern,« blickt der Mindener Trainer nach vorn. Die vielen offenbarten Baustellen ließen sich natürlich nicht binnen zwei Tagen sämtlich beheben. »Aber zumindest die grundsätzlichen Dinge müssen wieder stimmen. Kampf, Einstellung und Begeisterung müssen wieder zu erkennen sein.«
GWD wird die Fahrt nach Nordhorn ohne neue Verletzte antreten (Ratka: »Wenigstens eine positive Nachricht«). Fehlen wird allerdings Georg Auerswald, der mit der A-Jugend das Regionalliga-Spitzenspiel gegen Solingen bestreitet. Dafür erwartet Ratka jedoch eine in allen Belangen bessere Vorstellung seiner Leistungsträger Snorri Gudjonsson und Stephan Just. »Sie sind die Leitwölfe, ihre Leistung muss stimmen. Das war am Mittwoch nichts.«

Artikel vom 02.09.2006