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Brinkmann bringt Bielefeld durcheinander


Münster (dis). »Halleluja!« war Ansgar Binkmanns erste Reaktion nach Abpfiff des Derby-Dauerbrenners seines SC Preußen Münster gegen Arminia Bielefeld II. 2:1 - die unterlegene Reserve seines Ex-Vereins tat dem 37 Jahre alten Einwechselspieler am Freitagabend richtig leid. »Der Sieg ist absolut glücklich. Die Arminia hat exzellente Spieler in ihren Reihen und sehr gut kombiniert«, lobte der Ex-Verler und Gütersloher Brinkmann. »Aber Fußball ist ein Ergebnisspiel.«
So sah es auch DSC-Torwart Pascal Formann: »Dafür, dass wir gut gespielt haben, können wir uns nichts kaufen. Wir müssen einfach bis zum Abpfiff voll konzentriert bleiben. Dann passiert so etwas nicht.« Gemeint war Münsters Siegtor in letzter Sekunde. Zur zweiten Halbzeit hatte Preußen-Trainer Georg Kreß Routinier Brinkmann auf die rechte Außenbahn geschickt. Eine Einwechslung »aus sportlichem und psycho-sozialem Grund«, wie Kreß formulierte. »Viele haben schon vor dem Namen Brinkmann Respekt. Ich kann mir vorstellen, dass es einen jungen Spieler durchaus beeindruckt, wenn er es plötzlich mit einem Spieler wie Ansgar zu tun bekommt.« 20 Minuten lang, so der Trainer, sei der Brinkmann-Effekt für ihn auch sichtbar gewesen.
In der Tat wirbelte der Preußen-Joker das bis dahin geordnete Arminia-Spiel durcheinander, ohne dabei zu überragen. Doch, wie Kreß sagte: Brinkmanns bloße Anwesenheit genügte, um den DSC zu verunsichern. Trotzdem war Bielefeld dem Sieg in der Endphase nahe. »Wir hatten brutal gute Konterchancen und mussten das 2:1 machen«, befand Arminias Trainer Jörg Weber. Ansgar Brinkmann pflichtete ihm bei: »Wenn Bielefeld eine der Topchancen nach der Pause zur Führung nutzt, kommen wir nicht mehr wieder.«
Obwohl Münster nicht zuletzt dank Brinkmann das Derby gewann und - bis der FC Gütersloh kam - vorübergehend die Spitze der Oberliga erklommen hatte, blieb der ehemalige Erstligaprofi bescheiden: »Die Erwartungen an uns sind hoch. Aber ich bin sehr vorsichtig. Wir haben sogar auswärts Heimspiele. Das verführt dazu, überall volles Rohr anzurennen. Aber der Trainer sagt zurecht: Wir müssen Geduld haben.«

Artikel vom 05.09.2006