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Todesstoß kurz vor Schluss

32:33 -ÊHSG Gütersloh verliert nach Führung die Linie

Von Frank Papesch
Gütersloh (WB). Nach gutem Beginn hat die HSG Gütersloh ihr Verbandsliga-Auftaktspiel gegen die SG Ahlen II mit 32:33 (18:14) verloren. Die Gründe hierfür waren in teilweise haarsträubenden Fehlern und Disziplinlosigkeiten in der zweiten Halbzeit zu suchen.

Hätte ein Zuschauer bereits nach 18 Minuten die Halle verlassen, so hätte er wohl eine Niederlage der Gelb-Schwarzen für unmöglich gehalten. Zu diesem Zeitpunkt führte die HSG komfortabel mit 13:7. Dann jedoch verlor das Team von Trainer Oliver Schöpff seine Linie und konnte den Vorsprung bis zur Pause nur noch verwalten. Der Gegner aus Ahlen hatte sich nun gut auf die aggressive Deckung der Hausherren eingestellt und erzielte einige Tore aus dem Rückraum und über die Außenpositionen.
»Wir haben in der ersten Hälfte teilweise wirklich so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Aber dann fangen wir wieder mit diesen Konzentrationsfehlern an«, wies Schöpff auf die beiden vergebenen Großchancen vor der Halbzeit hin, die eine Sechs-Tore-Pausenführung bedeutet hätten.
Was aber nach dem Seitenwechsel passierte, verschlug dem HSG-Trainer fast die Sprache: »Ich habe in der Kabine gefragt, ob alle in der Lage sind die Dinge zu tun, die ich fordere. Und keiner hat ÝNeinÜ gesagt«, wunderte sich der Coach über das teilweise herrschende Chaos auf dem Feld. So versäumten es die Gelb-Schwarzen in der Deckung die Arme hoch zu nehmen und vorne ihre Systeme sauber durch zu laufen. »Wir sind dann einfach auf die Zwei-Meter-Riesen im Mittelblock gerannt und standen da wie vor der Berliner Mauer, anstatt dann zu passen und weiter zu spielen«, kannte Co-Trainer Hagen Hessenkemper die Gründe, warum in Minute 50 der erste Ausgleichstreffer fiel.
Von nun an war es ein enger Schlagabtausch, in dem sich die HSG zunächst wieder mit zwei Toren absetzten konnte. In Minute 55 ging dann der Faden endgültig verloren und die HSG geriet beim 29:30 erstmalig in Rückstand. Zwar konnte sich die Schöpff-Truppe wieder auf 32:32 (60.) zurück kämpfen, kassierte aber fünf Sekunden vor Schluss den finalen K.O. »Hier glauben einfach einige, dass man Spiele auch mal eben so gewinnen kann. Aber das geht in dieser Liga nunmal nicht mehr«, ist sich Schöpff sicher, ohne die nötige Disziplin und Ordnung in dieser Liga nicht bestehen zu können. Dafür sei die Klasse in diesem Jahr einfach zu ausgeglichen.
HSG: Wehmöller, Jäger - Bulwien (7/2), D. Wiemann (6/1), S. Christ (6), Schönhoff (5), Schulze (3), Sander (2), Schulze (1), Deppe (1), P. Christ (1).

Artikel vom 04.09.2006