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»Mannschaft hat Moral bewiesen«

TV Verl musste sich den ersten Sieg hart erarbeiten - Meßling: Einstand nach Maß

Verl (cas). Gefightet, gezittert, gewonnen. Für Trainer Jens Freier war es das »typische erste Spiel«, das der TV Verl nach zähem Kampf gegen die nie aufsteckende HSG LöhneObernbeck knapp mit 25:23 (15:11) für sich entschied.

Dabei schien nach 25 Minuten schon eine Vorentscheidung in der stickigen Halle gefallen zu sein. Da führte der heimische Handball-Verbandsligist mit 15:8. Und es war hauptsächlich Phillip Meßling, der ein ums andere Mal das Leder im Löhner Netz versenkte. 13 Buden - ein Einstand nach Maß für Meßling, der aber später bescheiden abwiegelte: »Nicht ich allein, sondern die Mannschaft hat heute die drei Punkte geholt.« Auch die drei Tore der Hoffnung, die die Gäste noch vor der Pause machten, lösten vorerst keine Unruhe auf den Rängen aus.
Aber dann war's wie abgeschnitten bei den Gastgebern, die sich entweder im HSG-Bollwerk festrannten, am glänzenden Tormann Frank Büscher scheiterten oder die Kugel an die Hallenwand ballerten. »Das klatscht ja so laut, als ob die Verler mit Ziegelsteinen werfen würden«, hatte der starke HSG-Keeper Frank Büscher trotz Vollbeschäftigung noch Luft für ein munteres Sprüchlein.
Löhnes zwischenzeitliche Aufholjagd endete mit einer 16:15-Führung der Aufsteigers. Fortan lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch auf Messers Schneide, der erst eine Minute vor Schluss entschieden wurde. Da konnte der TVV zum ersten Mal in Durchgang zwei einen Zwei-Treffer-Vorsprung herausholen - und das reichte dann so gerade.
Danach feierten die Verler Akteure den ohne Olaf Voss (Urlaub) mühsam errungenen Premieren-Erfolg geradezu frenetisch. Jens Freier registrierte die Freudentänze mit Genugtuung. »Da sieht man, wie toll unsere neuformierte Truppe jetzt schon zusammen hält. Und sie hat auch Moral bewiesen«, war der Spielertrainer froh über den glücklichen Ausgang. Die erste Viertelstunde allerdings fand Freier gar nicht so prickelnd. »Da fehlte uns die Galligkeit, der letzte Biss. Und nach dem 15:8 haben wir uns von den Löhnern leider einlullen lassen«, monierte der engagierte Coach.
Freilich sind einige seiner Schützlinge noch längst nicht bei 100 Prozent angekommen. So konnten Jacek Jahn (krank) und Jasmin Gojacic (verletzt) in der vergangenen Woche nicht trainieren. Auch Torben Gottsleben und Phillip Meßling mussten zuletzt kürzer treten. Meßling rechnete dem angeschlagenen Gojacic hoch an, dass »Jasi« trotz seines dick geschwollenen Fußes in der Schlussphase noch einmal auflief. »Jasmin hat heute für drei gekämpft - Hut ab vor dieser Einstellung«, lobt der Ex-Bad Oeynhausener seinen Verler Mitstreiter. Ein viel versprechenden Start bei den Senioren gelang Nachwuchsmann Alexander Stroh, dem Freier bei seinem 15 Minuten-Auftritt nur »mehr Tore« gewünscht hätte.
TV Verl: Kern, Bunte - Freier, Gojacic (3), Gottsleben (3), Baltic (2/2), Jahn (1), Winkler (1), Meßling (13/2), Stroh (1), Diekmann (1).

Artikel vom 04.09.2006