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Kicken statt Herumhängen

Wideranpfiff für Fußballspiel bis um Mitternacht

Werther (tidi). Werthers Jugendliche haben am Freitagabend wieder eine sinnvolle Beschäftigung. In Zusammenarbeit starteten die Stadt Werther, der BV Werther, und die Kriminalprävention Gütersloh (KIK), die Aktion »Fußball bis Mitternacht«. Beim ersten Kick waren gleich 35 Jugendliche eifrig dabei, als es um Tore, Punkte und vor allem Spaß ging.

Im zweiten Anlauf soll das Projekt jetzt gut über die Bühne gehen, denn vor gut einem halben Jahr wurde der »Kick bis Mitternacht« nach einem Handy-Diebstahl gestoppt (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Unter der Leitung von Stephan Piel, Tobias Solfrian und Katrin Meier fand am vergangenen Freitag der Wideranpfiff statt. »Es war wichtig, dass die Jugendlichen wieder eine sinnvolle Beschäftigung haben, denn rund um die Grundschule kam es immer wieder zu Ruhestörungen«, erzählt Anwohnerin Katrin Meier, warum sie sich engagiert. Stephan Piel und Tobias Solfrian wurden von ihrem Vorgänger Guido Nowak angesprochen, ob sie die Aktion nicht wieder ins Leben rufen könnten, weil dies der Wunsch der Jugendlichen war. »Wir haben nicht lange überlegt. Die Jungs und Mädchen sollen ihre Zeit gut nutzen. Sie wollen alle ihrem Hobby nachgehen, ohne irgendwelche Vereinspflichten zu erfüllen. Es geht hier rein um die Ehre und den Spaß«, berichten die beiden Verantwortlichen Trainer Stephan Piel und Tobias Solfrian. Über dieses Engagement freut sich Rainer Tschakvary-Große-Freese vom Verein KIK und dem Jugendamt: »Wir verfolgen das Ziel Angebote für Junge Menschen zu schaffen. Das Ergebnis ist Fußball bis Mitternacht, denn gerade die Uhrzeit macht es so interessant.« Neben diesem Projekt gibt es sechs parallel laufende Fußball-Aktionen in Werther. »Vor zehn Jahren gab es eine regelrechte Welle in Deutschland. In jeder Großstadt gab es so etwas, wir haben versucht dies auf die Region zu übertragen, denn die Jugendliche brauchen Raum und Platz um sich entfalten zu können. Es ist schön, dass die beiden Trainer des BV Werther den Jugendlichen dieses Angebot in Werther ermöglichen«, ergänzt Tschakvary-Große-Freese. Dass sich die Jugendlichen freuen, steht außer Frage. »Wir haben am Freitag wieder was zu tun, nicht nur rumhängen«, erzählt der 16-jährige Alfredo Alfano. Sein Freund Daniel Hoffmann fügt hinzu: »Wir wollen nur Spaß, und dabei lernen wir noch neue Leute kennen.« Auf den Punkt bringt es Osman Savran: »Wir spielen alle lieber Fußball, als an einem Freitagabend auf der Parkbank zu sitzen.«
Die Euphorie ist groß und so findet der nächtliche Treff jeden ersten, dritten und fünften Freitag im Monat in der Turnhalle der Grundschule Werther statt. Bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt von längerer Dauer ist als sein Vorgänger. Die Anwohner rund um den Stadtpark und die Mühlenwiese wird es sicherlich freuen.

Artikel vom 04.09.2006