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Die Mühlenparty lockt
Tausende auf den Berg

Wahrzeichen besteht 250 Jahre - Andrang zum Jubiläumsfest

Von Volker Zeiger
und Thomas Meyer
Enger (EA). Grandioser Auftakt, spannende Aktionen, spektakuläre Abendstimmung: Das 250-jährige Bestehen der Liesbergmühle ist vom Kreisheimatverein und Dutzenden von Vereinen mit einer zweitägigen Geburtstagsparty gewürdigt worden und zog Tausende an.

Auf genaue vierstellige Besucherzahlen mochte sich die Festorganisatorin Monika Guist gestern nicht festlegen. Aber »die längste Kaffeetafel Engers« unterhalb der Windmühle und die Lichteffekte auf dem ehrwürdigen Gemäuer am späten Samstag zogen so viele Menschen an, dass ein wahres Gedränge herrschte, sagte Guist.
Zur Eröffnung am Samstag formierten sich Kinder aus allen vier Grundschulen wie Mühlenflügel und drehten sich einmal entgegen dem Uhrzeigersinn im Kreis - so wie es die Mühlenflügel vor 250 Jahren auch taten. Von der Bühne aus - mit Blick auf das Wahrzeichen und auf die Besucher - erläuterten Kerstin Ebert (Kulturamt Enger) und Christoph Mörstedt (Kulturamt Kreis Herford) kurz die Mühlengeschichte ebenso wie Lieselore Curländer, die als Vorsitzende des Kreisheimatvereins auf die »Zwangsmühle« einging. Friedrich der Große hatte sie befohlen, »der Staat wollte Geld verdienen«, sagte Curländer. Sie schlug von hier den Bogen zu den Kommunen der Gegenwart und zu Stadtwerken, die den Bürgern Anschlusszwänge zum Beispiel bei der Kanalisation auferlegen, um die Kosten der Kläranlagen aufzufangen.
Bürgermeister Klaus Rieke lobte die Tatkraft des Vereins »Die Naturfreunde«, ohne dessen Arbeit weder die Windmühle noch das Motorenhaus - beide im städtischen Besitz - sich so glanzvoll präsentieren könnten.
Kurt Deppe, dem Vorsitzenden des Naturfreundevereins, blieben angesichts der großen Menge von Besuchern die Worte weg. Er sagte nur: »Wenn das der 'Alte Fritz' sehen könnte, er wäre überwältigt. Was heute hier los ist, das ist phantastisch«.
Die Großveranstaltung war gesponsort worden. Die Sparkasse beteiligte sich mit einem Zuschuss ebenso wie die E-ON Westfalen-Weser; Summen wurden nicht genannt. Man habe sich gerne beteiligt, sagte Vertriebsleiter Heinz Twelsiek (Sparkasse), und E-ON-Repräsentantin Mechthild Strauch äußerte sich ähnlich.
Bei angenehmem Wetter lockten die Stände der Vereine sowie das zur Besichtigung offen stehende Denkmal und das Motorenhaus. Am Sonntag entfielen wegen des Regens manche Aktionen. Seite 3

Artikel vom 04.09.2006