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Druck gegen Flensburg noch verstärken

Aufwärtstrend vom Magdeburg-Spiel heute mit in die Kreissporthalle nehmen

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). 29:33 gegen den Wilhelmshavener HV, 26:32 beim SC Magdeburg verloren - Handball-Erst-Bundesligist TuS N-Lübbecke erwischte keinen Start nach Maß und fast wehmütig erinnert man sich an den Saisonstart im Jahr 2005. Da standen nach sechs Spielen 10:2-Punkte zu Buche. Der TuS N-Lübbecke war in aller Munde, galt als der Shooting-Star der Liga.

Mit dem Umbruch im Team sind die Ziele eher bescheidener geworden. Doch Trainer Jens Pfänder wäre nicht Jens Pfänder, wenn er nicht auch an eine Chance gegen den schier übermächtigen Goliath aus der nördlichsten Stadt Deutschlands, gegen den deutschen Vizemeister SG Flensburg/Handewitt glaubt.
Mut macht ihm weniger die Partie gegen den WHV als vielmehr die beim SCM. Denn dort verzeichnete der TuS-Coach einen deutlichen Aufwärtstrend.
Nicht zuletzt bedingt durch die Tatsache, dass er im Angriffsbereich eine Änderung im linken Rückraum vornahm. Mit Branko Kokir lief der Ball wesentlich flüssiger durch die Reihen, kam Linksaußen Dragan Sudzum besser zur Geltung, konnte Rolf Hermann, der sich gegen Wilhelmshaven noch vornehm zurückgehalten hatte, seine Rolle als »Herminator« wieder aufgreifen. Neun Tore von elf Versuchen gegen eine Spitzenmannschaft - das kann sich sehen lassen.
Und Jens Pfänder freute sich: »Wir haben teilweise mächtig Druck gegen den SCM ausgeübt.« Druck, der am heutigen Samstag in der Partie gegen die Mannen von der Förde noch verstärkt werden soll. Pfänder: »Da können wir sicherlich noch zulegen. Auf jeden Fall werden wir versuchen, noch schneller nach vorn zu gehen als in Magdeburg. Und: haben wir nicht in den vergangenen Jahren immer gut ausgesehen gegen die SG Flensburg/Handewitt?«
Nein, da lässt sich der erfahrene TuS-Coach nicht von großen Namen, von internationalen Spitzenstars schrecken. »Diesen Trend wollen wir fortsetzen und drauf hoffen, dass vielleicht doch etwas Zählbares dabei herausspringt«
Die Voraussetzungen im personellen Bereich sind gegeben. Alle Akteure sind fit. Auch der von Rotsünder Mario Heinevetter per Ellbogencheck »flachgelegte« TuS-Kreisläufer Patrick »Paco« Fölser, der übrigens nach dem Donnerstag-Training mit einem getapeten Daumen an der linken Hand herumlief, ist mit von der Partie: »Der Daumen? Ach, nichts weiter. Und aus dem Spiel in Magdeburg ist auch nichts zurückgeblieben. Aber erwischt hat er mich doch ganz heftig. Mensch, genau auf die Nase getroffen. Das schmerzt ganz schön.« Äußeren Schaden richtete der Check indes nicht an. Fölser: »Meine Nase sieht immer so aus!«
Und schließlich brachte der Coach aus Magdeburg noch eine weitere Erkenntnis mit. Er hat die Möglichkeit, drei verschiedene Deckungsvariationen zu spielen. 6:0, 5:1 und 4:2. Pfänder: »Gegen Magdeburg haben wir damit auf die jeweiligen Situationen des gegnerischen Angriffs reagiert - und sind ganz gut damit gefahren.«
Über mögliche Blessuren von Spielern des heutigen Gastes war Jens Pfänder nichts bekannt. Aber das interessiert ihn eigentlich auch nicht so sehr. Von Interesse dagegen ist für ihn schon die Tatsache, dass die heutigen Gäste ihr Torwartdenkmal Jan Holpert wieder mit von der Partie haben. Der feierte übrigens schon am Mittwoch im Spiel gegen den MT Melsungen sein Comeback.
Und nicht nur das. Der seit 20 Jahren - Mitte dieses Monats soll es so weit sein - in der Handball-Bundesliga tätige Jan Holpert ist mit seinen jetzt 587 Einsätzen alleiniger Rekordhalter. Und verlernt hat er nichts. Jedenfalls hielt er gegen Melsungen seine Kiste lange sehr gut sauber. Und das knappe Endresultat von 32:30 täuscht doch gewaltig. Schließlich führte die SG in der Begegnung schon mit zehn Treffern, »verdaddelte« durch wildes Durcheinanderwechseln in der Schlussphase diese große Führung.
Zum Schluss noch einmal der Hinweis für die Fans des TuS N-Lübbecke, dass der Parpkplatz vor der Kreissporthalle nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Vefügung steht. Für den Blasheimer Markt wird das Gelände für »park and ride« genutzt.
Karten für die heutige Begegnung sind noch genügend vorhanden. Die Geschäftsstelle des Bundesligisten ist in der Zeit von 11 bis 13 Uhr geöffnet.

Artikel vom 02.09.2006