Von Matthias Lüke Paderborn (WV). Die Paderborner Band »VaRiaL«, Gewinner des vierten Paderborner Bandcontests, stellte jetzt in der Kulturwerkstatt ihr soeben produziertes Album »Face to Face« vor. Mehr als 400 begeisterte Musikfans waren dabei.
Bevor »VaRiaL« loslegte, heizten drei weitere Bands dem vorwiegend ziemlich jungen und feierwütigen Publikum ein. Den Eröffnungspart übernahm »Burning Ham« aus Geseke. Bei einer Mischung aus Heavy Metal und Rock'n-Roll, exakt druckvollen sowie schnellen Drums und virtuosen Gitarrenduellen kam bereits zu Anfang eine positive Stimmung auf, die Lust auf mehr machte. Fortgesetzt wurde das Konzert von der Paderborner Fun-Punk-Band »Gleis 6«, die an diesem Abend zwar mit Abstand die meisten Fans, dafür jedoch das geringste musikalische Potenzial mitgebracht hatte. Richtig guten und Spaß machenden Emocore mit Punk- und Pop-Elementen gab es anschließend von »Area 23«, vier Herren aus Bielefeld, zu hören. Durch geschicktes Songwriting, endlich einmal guten Gesang und druckvolle Gute-Laune-Songs fand die sympathische Band schnell den Zugang zu den Konzertbesuchern und gab zum Schluss sogar noch eine Zugabe. Nun war »VaRiaL« an der Reihe, der Headliner dieser Veranstaltung. Die im Frühjahr 2004 gegründete Formation, laut Bandcontest derzeit Paderborns Nummer eins, beschreibt ihre Musik als »progressive Metalcore« und legt viel Wert auf Virtuosität. In der Tat wechseln laufend aggressive mit melodischen Riffs und sauberer Gesang mit Shoutparts ab. Der teilweise klassische Verlauf der Songs wird immer wieder durchbrochen mit abwechslungsreich arrangierten Hardcoreparts. Die Themen, über die »VaRiaL« singt, sind facettenreich und vielseitig, man legt sich diesbezüglich nicht fest. Ganz klar herauszuhören sind musikalische Vorbilder wie »Hatebreed«, »Boysetsfire« oder »System of a Down«, teilweise tauchen auch klassische Thrash-Metal-Passagen à la »Metallica« aus den achtziger Jahren auf. Leichte Abstriche muß man bei der Live-Performance hinsichtlich des Gesangs machen, der einfach noch ein wenig unreif, aber in jedem Fall ausbaufähig klang. Ansonsten überzeugte »VaRiaL« auf ganzer Linie: Ein rundum begeisternder Gig, für Band und Fans dieser Musikrichtung gleichermaßen.
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