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Wieder Licht
im Pfarrhaus
in der Wehme

Johannis-Zentrum eingeweiht

Von Elke Bösch (Text und Foto)
Rahden (WB). Die Schlüsselübergabe hatte nur noch symbolischen Charakter. Denn in die Pflege- und Betreuungseinrichtung St. Johannis in Rahden sind bereits vor der Einweihung am Freitag die ersten Senioren eingezogen.

170 Gäste wohnten dem festlichen Akt im evangelischen Gemeindehaus bei, um im Anschluss die Räumlichkeiten direkt gegenüber zu besichtigen. 3000 Quadratmeter groß ist das Gebäude, dessen prägenden Mittelpunkt unbestritten das renovierte alte Pfarrhaus in der Wehme darstellt. »Mehr als fünf Millionen Euro hat die Iuvare-Heimbetriebsgesellschaft aus Petershagen in dieses Projekt investiert«, berichtete Bauherr Thomas Christoffer aus Petershagen.
»Zurzeit beschäftigt das Unternehmen am Standort Rahden 15 Mitarbeiter. Wenn alle Zimmer vergeben sind, dann werden hier 40 Arbeitsplätze vorhanden sein«, erklärte Heimleiter Olaf Balkau. »67 Senioren können in der Einrichtung fast ausschließlich in Einzelzimmern leben.«
Doch bevor sich die Türen zum ehemaligem Pfarrhaus und den beiden flügelförmig angebauten neuen Seitentrakten öffneten, galt es noch Dank zu sagen an alle die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben.
»Einen großen Anteil steuerten die heimischen Handwerksbetriebe und im Vorfeld die gute, fruchtbare Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, Pfarrer Körling Lansky und Kirchmeister Manfred Bollhorst bei«, betonte Thomas Christoffer. Mit dieser Einrichtung sei es gelungen, ein Betreuungs- und Pflegezentrum mit Hotelcharakter zu schaffen. »Wir wollen weg von Krankenhausstil.«
Dem neuen Heimleiter Olaf Balkau wünschte Christoffer, das er mit dem neuen Schiff alle Klippen erfolgreich umsteuere. Lob zollte er auch dem Architekten Jens Plenge »für die gelungene Arbeit«.
Körling Lansky sprach vielen Rahdenern aus dem Herzen, als er bemerkte: »Endlich brennt wieder Licht im alten Pfarrhaus. Das ist für uns ein Tag der Freude.« Auch für das Presbyterium sei ein Wunsch in Erfüllung gegangen. »Rahden ist um ein Schmuckstück reicher«, freute er sich über das Ergebnis der Arbeit.
Kirchmeister Manfred Bollhorst warf einen Blick zurück. Er erinnerte an die Anfänge dieses Gebäudes vor 110 Jahren, als der erste Pfarrer dort einzog. Aus wirtschaftlichen Gründen habe der Geistliche Landwirtschaft und Viehhaltung neben seiner Tätigkeit als Seelsorger betrieben. Er nannte die Namen aller Pfarrer, die in diesem Haus nicht alle mit Begeisterung gelebt hätten.
1999 fiel die Entscheidung, dass der neue Pfarrer ein anderes Domizil erhielt. Seit diesem Zeitpunkt stand das Gebäude leer.
Für die Stadt Rahden gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Hesse. Er brachte seine Freude zum Ausdruck, dass eine weitere Einrichtung für Menschen im dritten Lebensabschnitt entstanden sei. Auch er bezeichnete die Einrichtung als Kleinod. Bevor die Gesellschaft die Straßenseite wechselte, beschwor Geschäftsführer Rolf Christoffer den guten Geist von St. Johannis für das Haus. Am Sonntag, 3. September, findet ab 14.30 Uhr ein Tag der offenen Tür statt in der Einrichtung statt

Artikel vom 02.09.2006