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Ohne Stadt ist
Vorhaben tot

Ausschuss billigt Kunstrasen-Projekt

Von Michael Robrecht
Brakel (WB). Der Haupt- und Finanzausschuss Brakel hat grünes Licht für das ehrgeizige Projekt des Arbeitskreises KuRa gegeben, bis 2010 aus dem Aschenplatz im Sportzentrum Pahenwinkel in Brakel eine Kunstrasenanlage zu machen. 300 000 Euro soll das Vorhaben kosten, die Finanzierung ist aber offen und ungesichert.

Bis zu 100 000 Euro könnte die Stadt Brakel an dem Bauprojekt übernehmen, so sieht es das Kunstrasen-Finanzkonzept vor. Eine solche Absichtserklärung - dies ist wegen der engen Haushaltslage der Stadt keine Zusage oder Verpflichtung - unterstützte der Finanzausschuss einstimmig. Das Konzept der SpVg 20 Brakel sieht vor, dass für die 300 000 Euro Kosten eine Drittelfinanzierung angestrebt werden soll. 100 000 Euro sollen aus Spenden, Eigenleistung, Mitglieder- und Elternmitteln zusammenkommen. Die zweiten 100 000 Euro rekrutieren sich aus DFB-Geldern, LSB, FLVW, Sponsoring und Kreiszuschuss. Die dritten 100 000 Euro sollen »städtisch« sein; Eigenmittel, Sportpauschale und der Verkauf des Namens Pahenwinkel können die Summe erbringen.
Das Drei-Säulen-Modell und die Idee von KuRa, selbst tätig zu werden und nicht zu warten, bis irgendwann die Stadtkasse wieder besser gefüllt ist, ist vom Ausschuss, der im Sportlerheim Pahenwinkel tagte, begrüßt worden.
Bauchschmerzen verursachte bei UWG-Sprecher Paul Wintermeyer jedoch die konkrete Zahl von 100 000 Euro als möglicher städtischer Zuschuss zum Kunstrasenplatz. »So pauschal können wir das doch gar nicht zusagen. Und die Gerechtigkeit bei der Verteilung von Geld an die Vereine muss gewahrt bleiben«, merkte Wintermeyer an. »Wir hoffen, dass wir das stemmen können, doch ohne unsere Zustimmung wäre die Initiative der Spielvereinigung sofort kaputt. Sie fänden keine Sponsoren«, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Helmut Lohre.
Bürgermeister Friedhelm Spieker unterstrich, dass die grundsätzliche Zustimmung der Stadt, einen Anteil zu übernehmen, keine konkrete Mittelzusage sei, sondern der Projektgruppe die entscheidende Möglichkeit gebe, das Vorhaben in Gang zu bringen. Das sei ein Signal an alle Sponsoren, »dass auch die Stadt mit dabei ist«. Es könne am Ende auch sein, dass nur 60 000 Euro gebraucht würden, weil andere Formen der Finanzierung gefunden worden seien.
Aufmerksam hörten die Politiker, dass Schulen, NSU, DJK, SpVg und Nutzer des DFB-Stützpunktes die Anlage gut annehmen. Udo Bernsmann (KuRA) begrüßte das Engagement der Stadt als Eigentümer. Einen Blankoscheck verlangte niemand.
Der Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses lautete dann auch wie folgt: Die Maßnahme Kunstrasen wird als mittelfristiges Ziel in den Sportstättenplan geschrieben; die Stadt wird sich - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - an der Finanzierung beteiligen.

Artikel vom 02.09.2006