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Ramos-Tochter
mit Höchstpreis

Heimische Züchter haben Nase vorn

Stemnwede/Osnabrück (WB). Gesprächsthema Nummer eins auf der jüngsten Herdbuch-Auktion in Osnabrück war die aus dem Ausland eingeschleppte und für Schafe sehr gefährliche »Blauzungenkrankheit« mit allen nun auch für Rinderhalter damit verbundenen Einsschränkungen und Auflagen.

Die Auflagen hätten bis hin zu Transportverboten gehen können. Zum Glück für die Veranstalter blieb das heimische Einzugsgebiet bisher von der Krankheit verschont und die Auktion konnte mit guter Logistik für die zahlreichen Interessenten ungehindert stattfinden.
Groß war das Angebot in allen Sparten, so dass insgesamt 279 Tiere den Besitzer wechselten, nämlich 44 Zuchtbullen, 206 abgekalbte Rinder, eine Kuh und 28 Jungtiere. In dem großen Angebot verbargen sich auch etliche Spitzentiere. Die Spitze bei den Bullen lag jenseits der 2000-er Marke und die der Rinder sogar jenseits der 3000-er Marke.
48 Zuchtbullen waren angeboten worden und 44 Bullen wurden zu einem Durchschnittspreis von 1156 Euro verkauft. Die Preise erreichten damit bis auf 27 Euro das Niveau der Vorauktion. Acht Bullen erzielten Preise von 1500 Euro und mehr. Der Spitzenbulle dieser Auktion war ein Halbbruder des weltbekannten OHG-Vererbers »Lancelot« aus dem Zuchtbetrieb Schadewald in Varl. Die Mutter von Lancelot erfreut sich immer noch bester Gesundheit, hat gerade zum siebten Mal gekalbt und ihr Sohn aus der vorletzten Kalbung stand zum Verkauf. Er erzielte mit 2200 Euro den Spitzenpreis dieser Auktion und wurde in einen Zuchtbetrieb nach Schleswig Holstein verladen.
Die Preise bei den Zuchtrindern waren breit gestreut. Von den 198 Rindern mit Abstammung erzielten 46 Tiere Preise zwischen 1500 und 3100 Euro - das beste Viertel aller 198 Verkaufsrinder erzielte also 1750 Euro im Schnitt. Die Top-Färse aus dem Zuchtbetrieb Bergmann in Hahnenmoor war schon ein Ausnahme-Tier - eine Ramos-Tochter mit allerbestem Körper und Super-Euter.
Mehrere - auch Osnabrücker - Hochzüchter hatten auf dieses Tier ein Auge geworfen und so konnte sich der Preis auf die sensationelle Höhe von 3100 Euro steigern. Sieger blieb schließlich ein Käufer aus Polen, der mehrere hochklassige Tiere kaufte, und diese Ramos-Tochter als besonderes Aushängeschild Osnabrücker Qualität für seinen eigenen Zuchtbetrieb verwenden will.
In der Reihe der Spitzentiere folgte eine typstarke September-Tochter aus dem Zuchtbetrieb Lübbert in Schledehausen mit 2700 Euro an zweiter Stelle und eine Timer-Tochter aus der Dorado-Familie von dem Zuchtbetrieb Klußmann, Campemoor, mit 2500 Euro an dritter Stelle. Diese Färse wurde auf die Insel Rügen verladen. Die drei weiteren Tiere mit Preisen über 2000 Euro waren noch einmal zwei Ramos- und eine Lancelot-Tochter. Der Durchschnittspreis aller Tiere lag schließlich bei 1328 Euro und ermäßigte sich gegenüber der Vorauktion um 50 Euro.
Sehr flott wurden am Ende der Auktion die Kälber verkauft. Die Preise in dieser Kategorie stiegen um 115 Euro gegenüber der Vorauktion an und erreichten einen Schnitt von 449 Euro. Ein Titanic und ein Lancelot-Kalb bildeten hier die Spitze mit jeweils 520 Euro.

Artikel vom 02.09.2006