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Eilshauser Bach glänzt wieder

Umweltausschuss informiert sich über Stand der Renaturierung

Hiddenhausen-Eilshausen (gb). Der Eilshauser Bach sieht richtig gut aus. Bauschutt oder Gartenabfälle, die in der Vergangenheit achtlos an den Rand gekippt worden waren, belasten nicht mehr Landschaft und Auge. Das Wasser fließt ungehindert und zugleich, durch Steine gestaut, sauerstoffreicher. Böschungen wurden gesichert und der Hochwasserschutz verbessert.

Einen Eindruck von der seit dem Frühjahr geleisteten Arbeit verschafften sich gestern die Mitglieder des Feuerschutz- und Umweltausschusses. Sie besichtigten den Bachlauf in Höhe des Straßendurchlasses Sandbrink im Ortsteil Eilshausen. Unter fachkundiger Leitung von Volker Braun, stellvertretender Leiter des Amtes für Ordnung und Umwelt, erhielten die Politiker einen Einblick.
Zunächst war auf einer Länge von 26 Meter ein neuer Durchlass unter dem Sandbrink gebaut worden. Er löst den alten, mit einem Betonrohr mit nur 80 Zentimetern Durchmesser, ab. Dadurch staute sich das Wasser nach starken Regenfällen. Der neue Durchlass ist dagegen 4,10 Meter breit. Die Bachsohle wurde mit Steinen, Kies und Boden verstärkt.
Denn darum ging es beim Umbau: Gewässergüte verbessern, Rohre entfernen, Uferrandstreifen bauen und die Gewässerdurchgängigkeit wieder herstellen. Das alles dient der naturnahen Gestaltung und damit der Umwelt.
Auslöser der Maßnahmen war ein 2004 entwickeltes Konzept, das der Werre-Wasserverband in Auftrag gegeben hatte mit dem Ziel, die Nebenläufe der Else in Kirchlengern und Hiddenhausen aufzuwerten. Auf Hiddenhauser Seite hatte das Ingenieurbüro »Umwelt-Institut Höxter« Gewässer von fast sieben Kilometer Länge begutachtet, darunter auch den Eilshauser Bach.
Auf einer Länge von 600 Metern, 100 Meter südlich des Schlingwegs bis 130 Meter nördlich des Sandbrinks, erhielt er ein neues Aussehen. Ganz preisgünstig ist die Maßnahme nicht. Allein der Straßendurchlass kostet 150 000 Euro, wovon das Land 120 000 Euro übernimmt. Die weiteren Arbeiten sind mit 20 000 Euro kalkuliert, bei einem Landesanteil von 16 000 Euro.
Bei den Arbeiten wurden Beschäftigte aus dem Verein »Maßarbeit« eingesetzt. Es sind erwerbslose ältere Arbeitnehmer und Sozialhilfebezieher, die für das Projekt angestellt wurden. »Sie arbeiten mit großen Engagement und gewinnen dabei Fachkenntnisse hinzu«, sagt Braun.

Artikel vom 01.09.2006