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Kesselexplosion nach Schweißarbeiten

Feuerwehr-Großübung bei Mohn Media: Einsatzkräfte sind für den Ernstfall gut gerüstet


Gütersloh (WB). »Kesselexplosion bei Mohn Media!« Das war das Signal für sämtliche freiwilligen Löschzüge der Stadt Gütersloh, einen Teil der hauptamtlichen Wache sowie der Werkfeuerwehr Miele, zur Feuerwehr-Großübung auszurücken und die Werkfeuerwehr Mohn Media zu unterstützen.
Das Szenario: Unsachgemäße Schweißarbeiten haben im Energiezentrum der Druckerei einen Kessel explodieren lassen. Heißer Dampf tritt mit einer Temperatur von 450 Grad Celsius und hohem Druck aus, mehrere Menschen werden vermisst. Gastanks in der Nähe des Energiezentrums sind durch die Hitze stark gefährdet, und die Explosion hat einige Fässer mit Chemikalien beschädigt.
»Wir haben mit dieser Übung eine große Bandbreite an möglichen Einsatztypen abgedeckt«, sagt Einsatzleiter Jörg Naumann, Stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr Mohn Media: »Menschenrettung, Brandbekämpfung, technische Hilfe, einen Gefahrgut-unfall mit Chemikalien und die Abarbeitung des MANV-Konzeptes.« MANV steht für »Massenanfall von Verletzten.« Um 15 Verletzte, dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Isselhorst, geschminkt mit täuschend echt aussehenden Verbrennungen und Verätzungen, müssen sich die Einsatzkräfte an einem speziell eingerichteten Behandlungsplatz kümmern. Auch zwei Tote - in diesem Fall nur Puppen - sind unter den Opfern des angenommenen Ernstfalls.
Anders als in den Vorjahren nahmen auch das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst an der Übung teil: Fast 230 Feuerwehrleute und Helfer sowie insgesamt 31 Fahrzeuge waren so im Einsatz. »Das Ziel der jährlichen Großübung ist es, das Zusammenspiel der einzelnen Löschzüge zu trainieren«, erklärt Hans-Jürgen Brändlein, Leiter der Werkfeuerwehr Mohn Media.

Artikel vom 01.09.2006