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Gemeinde nicht preisgeben

Superintendentin zu Gast im Katharina-von-Bora-Haus

Von Ralf Benner
Borgentreich (WB). Die Protestanten in Borgentreich sorgen sich, wie die Arbeit in ihrer Gemeinde auch in Zukunft aufrecht erhalten werden kann.

In einer Versammlung im Katharina-von Bora-Haus nahm Superintendentin Anke Schröder am Mittwochabend vor 50 Zuhörern zu den Sparmaßnahmen im Kirchenkreis Paderborn Stellung.
Seit dem Beschluss der Synode des Kirchenkreises im Sommer 2004, der evangelischen Gemeinde in der Bördestadt nur noch eine halbe Pfarrstelle zuzubilligen, war die Befürchtung der Anwesenden groß, ihre Pfarrerin Kristina Ziemssen einmal ganz zu verlieren. Diese Sorge konnte auch Anke Schröder nicht ganz zerstreuen. »Neue Überlegungen, die Pfarrstelle ganz zu streichen, gibt es nicht. Das würde bedeuten, eine Gemeinde ganz aufzugeben«, erklärte sie. Gegenwärtig sehe sie nicht, das dieses passieren könnte, so die Superintendentin. Eine direkte Zusage, dass die halbe Stelle auf jeden Fall erhalten bleibt, wollte sie den Gemeindemitgliedern allerdings auch nicht geben.
Die Kooperation mit den Nachbargemeinden müsse nach ihren Worten verstärkt werden, damit die vielen Aufgaben weiterhin wahrgenommen werden können. Dieses gelte aber grundsätzlich für alle Gemeinden im Kirchenkreis Paderborn. Ein Zusammenschluss der Borgentreicher Gemeinde mit anderen Kirchengemeinden sei nicht vorgesehen. »Eine Fusion ist nicht angedacht«, bekräftigte Anke Schröder.
Die Superintendentin zeigte jedoch Verständnis für die Verbitterung vieler Kirchenmitglieder. Sie räumte Versäumnisse der Evangelischen Kirche im Umgang mit ihren Finanzen ein. Es seien »falsche Einschätzungen« getroffen und auch »handwerkliche Fehler« gemacht worden, erklärte sie. Die nötigen Sparmaßnahmen hätten »weh getan« und bei vielen »einen Schock ausgelöst«, doch sie hätten zur Konsolidierung beigetragen.

Artikel vom 01.09.2006