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Radeln auf den
Spuren der Else

AWO-Tagesausflug zur Bifurkation


Spenge (SN). Der Tagesausflug der AWO-Radsportgruppe führte in dieser Woche die 19 Radsportfreunde zur Bifurkartion nach Gesmold. Sonnenschein begleitete die fröhliche Gruppe auf ihrem Weg zu Europas einzigartiger Naturseltenheit. Die Leitung hatte Heinrich Meyer übernommen.
Die Bifurkation ist die Hasegabelung, deren Arme in zwei Flusssysteme münden. Auf der einen Seite die Hase, die im Teutoburger Wald entspringt, in Meppen in die Ems fließt und bei Emden in die Nordsee mündet.
Zum anderen die Else. Sie zweigt an der Bifurkation von der Hase ab, über die Werre fließt sie in die Weser. Bei Bremerhaven hat auch sie ihr Ziel erreicht: die Nordsee. So gibt es für Hase und Else in der Nordsee ein Wiedersehen. Besonders bemerkenswert, die beiden sonst getrennt verlaufenden Flüsse Weser und Ems sind durch die Bifurkation verbunden.
Der Heimatverein Gesmold hat gemeinsam mit der Stadt Melle das Gelände rund um die Bifurkation zu einem vorbildlichen Umweltbildungsstandort ausgebaut. Interessant war auch die Sage darüber, wie die Else zu ihrem Namen kam: Ein Blick, ein Lächeln, schon war's um Ritter Herwarth und Müllerstochter Else geschehen, Liebesschwüre gingen hin und her und schon bald steckte ein Verlobungsring an Elses Finger, aber es gab kein Happy End. Herwarths Vater, Graf von Holte, tobte: »Die Müllerin als Schwiegertochter? Niemals!« Er forderte den Ring zurück. Weil Else sich sträubte, stieß er ihr einen Dolch ins Herz und warf sie in die Hase, schäumend vor Empörung trat der Bach über sein rechtes Ufer und zweigte einen Arm ab, seitdem wird er »Else« genannt.
Nach einer Pause und ausführlichem Studium der Informationstafeln machten sich die Radler auf den Heimweg. Zunächst war der Campingplatz am Ludwigsee das Ziel. Am Schloss Gesmold vorbei erreichte man den vielbefahrenen »Else-Werre-Weg«, ein Radweg, der durch Feld und Flur nahezu ebenerdig über Melle, Bruchmühlen, Bünde, Kirchlengern, Löhne bis zum Weserbogen führt.
Im Heimathof in Melle wurde nochmals eine kurze Pause gemacht, bevor dann - gestärkt von Kaffee und Kuchen - die letzten Kilometer bis Spenge zurückgelegt wurden. Die Gruppe bedankte sich ganz besonders bei Heinrich Meyer, der wieder einmal für hervorragende Organisation gesorgt hatte.

Artikel vom 01.09.2006