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Ein Weltmeister in Höxter

Tebrügge aus dem Deutschland-Achter an die Weser

Höxter (ris). Vergangenen Sonntag gewann Jan Tebrügge mit dem Deutschland-Achter bei der Ruder-WM in Eton. Zwei Tage später machte er Station in Höxter. Bei der Weser-Wanderfahrt der Ruder-AG des Osnabrücker Carolinums betreute Tebrügge den Nachwuchs seines ehemaligen Gymnasiums.
»Osnabrück ist die Hauptstadt des Schulruderns«, meint Jan Tebrügge. Der 23-Jährige wurde am Sonntag Weltmeister, flog am Montag, acht Uhr, von Heathrow nach Deutschland. Dienstag um sechs stieg er mit 70 Jugendlichen in den Bus nach Reinhardshagen. Dort wurden 14 Ruderboote (Vierer mit Steuermann) in die Weser gelassen. Das Boot mit Tebrügge und seinen vier jungen Begleitern kam nach 59 Flußkilometern zum Anlegesteg des Rudervereins Höxter. Dessen Vorsitzender Fritz Dormann begrüßte die Gäste. Im Bootshaus wurde auf Isomatten übernachtet.
Am Mitwoch ging es weiter nach Bodenwerder, am dritten Tag nach Rinteln. Heute führt die letzte Etappe nach Minden. In der Ruder-AG des Carolinums sind 220 Schüler aktiv. Dort kam auch Jan Tebrügge mit 14 Jahren zum Rudern. Jetzt ist er 23 und Weltmeister. Der 1,93 Meter große Modellathlet studiert in Dortmund Physik und trainiert am Bundesleistungszentrum zehnmal pro Woche auf dem Dortmund-Ems-Kanal. In der Phase kurz vor der WM widmete Tebrügge 23 bis 25 Stunden pro Woche seinem Sport. Er lebt in einer Wohngemeinschaft mit Lutz Ackermann (22), der in Bochum Wirtschaftswissenschaften studiert. Ackermann, der vergangen Samstag Vizeweltmeister im Leichtgewichtsachter wurde, war ebenso auf der Wanderfahrt dabei wie Peter Puppe, der vor kurzem als Steuermann Vizeweltmeister der U23 wurde.
In Höxter war Jan Tebrügge bereits zum dritten Mal. Die Anfängerfahrt des Carolinums findet in jedem Jahr auf der Weser statt. Jan Tebrügge nahm diesmal als Weltmeister teil. Er erklärte: »Ich habe jahrelang profitiert. Dies ist der Weg, etwas zurück zu geben.«

Artikel vom 01.09.2006