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Sein Reittalent verhalf
ihm zum Kommando

Metternich bereichert Marstall-Museum

Paderborn (WV). Die Sammlung des Historischen Museums im Neuhäuser Marstall wird vergrößert. Zu verdanken ist dies Dr. Hermann Freiherr von Wolff-Metternich aus Bonn.

Der Sohn von Josef Freiherr von Metternich (1882 - 1965) hat wertvolle Stücke aus dem Nachlass seines Vaters an das Museum zu übergeben. Darunter historische Fotos, ein Offizierspatent und eine faltbare Taschenkamera von Kodak, Modell H, 1913, USA. Mit dieser Rollfilm-Kamera dokumentierte der ehemalige Rittmeister nicht nur sein Privatleben, sondern auch seine militärischen Einsätze im Ersten Weltkrieg (1914-1918). Festgehalten sind außerdem zahlreiche Ereignisse in Paderborn, Wewelsburg, Schloß Erpernburg, Haus Graffeln und Episoden des westfälischen Reitsports. Einige dieser Aufnahmen sind nun, zusammen mit der Kamera, in der Dauerausstellung, Abteilung Militärgeschichte des Historischen Museums im Marstall, zu sehen.
Josef Freiherr von Metternich, früher wohnhaft auf Haus Graffeln bei Wewelsburg, trat 1902 als Fahnenjunker beim Husarenregiment Kaiser Nikolaus II. von Russland Nr. 8 in Paderborn/Neuhaus ein. Sein hervorragendes Reittalent verhalf ihm zu einem Kommando an dem Militär-Reitinstitut Hannover. Während des gesamten Krieges war von Wolff-Metternich als Eskadron-Chef (Leiter einer taktischen Einheit der Kavallerie, 150 Pferde und 5 Offiziere) tätig.
Nach dessen Ende nahm er seinen Abschied und gründete den Reit- und Fahrverein Salzkotten, dessen Vorsitzender er 30 Jahre war. In den 20er und 30er Jahren stieg er häufig zunächst als Springreiter, später vorwiegend als Dressurreiter in den Sattel und errang zahlreiche Erfolge. Während des Zweiten Weltkrieges war Freiherr Wolff-Metternich stellvertretender Kommandeur an der Wehrkreis- Reit und Fahrschule VI in Warendorf. Bis kurz vor seinem Tode 1965 ritt er noch mit 85 Jahren sein eigenes Pferd.

Artikel vom 01.09.2006