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Schon wieder auf dem Abstiegsplatz

Bezirk: SC Herford kommt nicht auf Touren - SV Oetinghausen durchaus zufrieden


Von Harald Schwabe
und Klaus Pilz
Kreis Herford (HK). Der Sport-Club Herford kommt einfach nicht so richtig in Fahrt. Nach dem Doppelabstieg aus der Verbands- und Landesliga stehen die Fußballer auch in der Bezirksliga, dass ist doch schon die 7. Liga, nach drei sieglosen Spielen wieder auf einem Abstiegsplatz.
Nach dem zweiten Unentschieden gegen einen Kreisrivalen herrschte im Jahnstadion dicke Luft. Beim 0:0 gegen Mennighüffen war kein System im Team zu erkennen, auch keine Bewegung. Trainer Stefan Braunschweig, der mit einem holperigen Saisonstart gerechnet hatte, war nach der abgrundtiefen Vorstellung seiner Schützlinge mächtig angefressen. und übte öffentlich heftig Kritik: »Einige Spieler haben nur ihr Trikot spazieren getragen. Solch Frechheit lasse ich mir nicht mehr bieten, ich werde deshalb Änderungen im Teams vornehmen«.
Nach der miserablen ersten Halbzeit waren auch einige Herforder Anhänger angesäuert und beschimpften die Herforder als Gurkentruppe. Wenn dieses Wort aus dem Sprachschatz gekramt wird, ist (fast) schon alles zu spät. Dann war das Spiel blamabel, indiskutabel oder grottenschlecht.
Am Mittwoch war bei Coach Braunschweig der größte Ärger aber längst wieder verraucht. Zwar wird er für die Samstagspartie bei der SG Bustedt Änderungen vornehmen, aber keinen Spieler wie er noch am Sonntag sagte, aussortieren. Marco Schlobinski hat wieder mittrainiert und soll die Mannschaft im Kreisduell führen. Auch »Trainings-Weltmeister« Fabian Schnelle dürfte im Aufgebot stehen.
Nach drei Spieltagen hat der SV Oetinghausen in dieser Saison schon alles erlebt - Unentschieden in Herford, Sieg gegen Mennighüffen, Niederlage in Espelkamp. Die 0:1-Schlappe bei den Preußen musste aber nicht unbedingt sein.
So sieht es auch Spielertrainer Frank Hölscher: »Wir haben dort kompakt gestanden und ganz wenig zugelassen. Espelkamp machte aus zwei Chancen ein Tor, während wir deren vier hatten und alle vergaben. Wenn du dann verlierst, ist es schon bitter.« Hölscher gab unumwunden zu, dass der Aufsteiger mehr Spielanteile hatte. »Aber darum geht es ja nicht. Unser Spiel hat sich nicht so entwickelt wie wir das wollten. Als Holm Windmann verletzungsbedingt ausschied und wir den Gegentreffer einfingen, hatten wir nur noch zehn Minuten Zeit, um auszugleichen. Das hat nicht geklappt.« Trotzdem war Hölscher nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft. »Auch beim guten Aufsteiger Espelkamp haben wir bewiesen, dass wir dann schwer zu schlagen sind, wenn wir konzentriert auftreten.«
Mit-Tabellenführer BV 21 Stift Quernheim trat gestern Abend beim TuS Gehlenbeck an. Bei Redaktionsschluss war die Partie noch nicht beendet. Spielbericht wird nachgereicht. Auf den bisherigen perfekten Serien-Start will sich Trainer Uwe Klausmeier jedoch nicht ausruhen: »Jetzt wollen wir uns in der Spitze festbeißen.« Beim 4:2-Erfolg gegen den SV Hausberge stimmte die Leistung wieder«, freute sich Uwe Klausmeier. »Wir haben hoch verdient gewonnen«, stellte er zwar fest. Doch besonders imponierte ihm die Art und Weises des Triumphes. »Nach den Gegentoren haben wir immer postwendend die richtige Antwort gegeben. Das spricht für die Mannschaft.«
Der Charakter des Teams scheint intakt zu sein. Und auch mit der Spielanlage zeigte sich Uwe Klausmeier zufrieden. »Wir haben gut gestanden und uns im spielerischen Bereich weiter entwickelt. Außerdem wurden viele Chancen herausgespielt.« Nur einen Schönheitsfehler hatte der Sieg gegen Hausberge. »Es hätten mehr Tore geschossen werden müssen«, ärgerte sich Klausmeier, dessen Team durch schlechte Chancenverwertung einen deutlich höheren Sieg verpasste.

Artikel vom 31.08.2006