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Aufbruch nach Brasilien

Gemeinde entsendet zwei junge Menschen nach Südamerika

Gütersloh (WB). In einem fernen Land leben und arbeiten, eine andere Kultur hautnah kennen lernen - dieser Herausforderung stellen sich jetzt zwei junge Gütersloher. Katharina Waschau (20) und Fabian Jache (19) haben sich entschieden, die nächsten Monate im brasilianischen Pilão Arcado zu verbringen.

Die katholische Gemeinde verbindet seit fünf Jahren eine Partnerschaft mit der Region Süd der evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh. Und für die jungen Leute ist Brasilien nicht mehr völlig fremd: Bereits 2001 hat Katharina Waschau das Land im Rahmen einer von der Kirchengemeinde organisierten Studienfahrt kennen gelernt. Schon damals stand für sie fest: »Das muss ich mir noch einmal genauer anschauen!« Ihren Auslandsaufenthalt betrachtet Katharina als »eine Art freiwilliges soziales Jahr, nur eben selbst organisiert.« Mindestens sechs Monate will sie bleiben. Ob das klappt, ist unklar, denn: »Es ist recht schwierig, ein Visum zu bekommen.«
Fabian Jache hat 2003 einen Familienurlaub in Brasilien verbracht. Er will dort seinen Zivildienst ableisten. Möglich macht das der Eine-Welt-Laden Hückelhofen, der jedes Jahr zwei Zivildienstleistende in das südamerikanische Land sendet. »In Pilão Arcado können wir im Kindergarten, in der Bibliothek und in der medizinischen Station mitarbeiten«, umschreibt Fabian künftige Aufgaben.
Auch Gemeindepfarrer Stefan Salzmann ist mit Pilão Arcado vertraut, hat er hier doch 1992 selbst ein Praktikum absolviert. »Die Gemeinde liegt im schwer zugänglichen Hinterland im Nordosten Brasiliens«, erzählt er. Ein deutschstämmiger Pater betreut mit Unterstützung mehrerer Pastoralassistenten eine Gemeinde mit einer Fläche von 12 500 Quadratkilometern. Sie besteht aus rund 140 Basisgemeinden mit etwa 12 000 Gläubigen. Ein großes Problem der Region ist die Sicherung der Trinkwasserversorgung.
Mit einem Gottesdienst in der Trinitatiskirche hat die Heimatgemeinde nun Katharina Waschau und Fabian Jache verabschiedet. »Begegnet den Menschen, wie Christus es tat«, ermutigte Pfarrer Salzmann sie in seiner Predigt. »Und wenn ihr an eure Grenzen stoßt, werdet ihr Kraft erfahren durch Christus in Euch.« Mitglieder des kreiskirchlichen Tansania-Arbeitskreises und des gemeindlichen Brasilien-Arbeitskreises überbrachten Grüße und Segenswünsche. Eine Gruppe brasilianischer Frauen, die sich regelmäßig im Trinitatis-Gemeindezentrum treffen, hatte 500 Euro für die Schwestern in Pilão Arcado gesammelt. Fabian Jache ist inzwischen nach Südamerika aufgebrochen, Katharina Waschau will Ende September folgen.

Artikel vom 31.08.2006