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Mußegang durch
neun Jahrhunderte
»Canossa« beschäftigt drei Museen
Ganz Paderborn steht derzeit im Banne des Mittelalters. Der historische Bußgang König Heinrichs IV. zu Papst Gregor VII. im bitterkalten Winter 1076/77 nach Canossa wird in drei Museen - der Kaiserpfalz, dem Diözesanmuseum und der Städtischen Galerie am Abdinghof - mit rund 700 wertvollen Exponaten aus Europa und Übersee nachvollziehbar gemacht.
Während sich das Museum in der Kaiserpfalz mit einer von den Besuchern hochgelobten Inszenierung den historischen Begebenheiten und ihren Protagonisten - neben Herrscher und Papst die Markgräfin Mathilde von Tuszien und Abt Hugo von Cluny - widmet, beleuchtet das Diözesanmuseum mit zum Teil unschätzbaren Kostbarkeiten aus bedeutenden Sammlungen den Aufgang der romanischen Kunst in Europa und Westfalen. Die Städtische Galerie untersucht die Nachwirkungen des Canossa-Gangs, der im 19. Jahrhundert von Reichskanzler Otto von Bismarck als rhetorisches Sprachbild gegen die Machtansprüche des Katholizismus verwandt wurde.
Der Besuch der drei Museen kostet neun Euro (ermäßigt sechs Euro). Die Familienkarte gibt es für 20 Euro. Die Eintrittskarte behält bis zum Schau-Ende am 5. November ihre Gültigkeit.

Artikel vom 06.09.2006