31.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Ein unbeschreibliches Gefühl«

Erste Lippische Gospeltage begeistern Besucher - Viel Beifall für den PoGo-Chor

Lemgo/Kreis Lippe (als). Gospelmusik der Extraklasse wurde den Besuchern der evangelisch-reformierten St. Johann Kirche in Lemgo am Sonntag geboten. Zum gemeinsamen Konzert traten die vier lippischen Gospelchöre »Zwischentöne« aus Hillentrup, »Get up« aus Bad Salzuflen, »St. Johann« aus Lemgo und »PoGo« aus Schlangen an. Höhepunkt war der Auftritt des Gospelmusikers und Workshopleiters Hanjo Gäbler.

Vorausgegangen war dem Konzert ein Workshop, bei dem der aus Hamburg stammende 28-jährige Gospelmusiker Gäbler eigene Songs präsentierte und sie dann mit den Teilnehmern für den Gottesdienst am Sonntag einstudierte. »Gospel - das ist mehr als nur Musik. Gospel ist ein unbeschreibliches Gefühl«, sagt er selbst, und genau das erlebten die Teilnehmer gemeinsam mit Hanjo Gäbler. »Ich achte besonders darauf, dass meine Songs nicht nur immer das Positive aufzeigen, sondern vielmehr auch die negativen Seiten. Ich möchte Kritik üben«, erklärte Gäbler. So zum Beispiel in dem Lied »My God«. Hier spricht Hanjo Gäbler etwa: »Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?« Und auch in weiteren Songs wie »The Priviledge« oder »Holy« erzählt der christliche Musiker von der Verbindung zu Gott, die so stark ist und dem Menschen so durch die verschiedenen Lebenslagen hindurch hilft.
Den Grundstein für die lippischen Gospeltage hatte Dieter Schnitger gelegt. Beim Gospelkirchentag in Bochum vor zwei Jahren waren er derart beeindruckt, dass er der lippischen Kirche die Anregung gab, eine ähnliche Veranstaltung auch in Lippe durchzuführen. Dass er zunächst auf deutliche Kritik gestoßen war, störte ihn nicht. Letztendlich schaffte es das Organisationskomitee, bestehend aus Peter Diekmann, Andreas Lehnert, Gudrun Maiwald, Horst-Dieter Mellies, Uwe Rottkamp, Dieter Schnitger, Reinhard Wilmbusse sowie Peter Uhl, ein unvergessliches Gospelwochenende auf die Beine zu stellen.
In dem Gottesdienst am Sonntagmorgen konnten sich die Besucher dann von dem Ergebnis des Workshops überzeugen. Fünf Songs intonierten die Chormitglieder dar, die das Publikum überzeugten. Pfarrer Horst-Dieter Mellies aus Lemgo fand die passenden Worte und erinnerte an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten.
In dem Konzert am Sonntagnachmittag zeigte sich einmal mehr der gewaltige Einfluss der Gospelmusik. Der Funke der Musik sprang schnell auf das Publikum über, viel Zuhörer klatschten und sangen mit. Auch der Schlänger PoGo-Chor erfuhr für seine sechs Songs, darunter »Sing to the Lord« und »The Adventure«, eine positive Resonanz.
Auch Hanjo Gäbler präsentierte noch einmal mehrere eigene Songs. Und beim großen Finale aller Chöre, bei dem der bekannten Gospelklassiker »Oh happy Day« nicht fehlen durfte, bewegten sich große Teile der etwa 300 Zuschauer jeglichen Alters zum Rhythmus der Musik und sangen aus vollem Herzen.
Nicht nur die vier Chöre blickten auf einerlebnisreiches Wochenende zurück, auch Musiker Hanjo Gäbler und sein Schlagzeuger Martin Denzin lobten die etwa 180 Teilnehmer: »Ihr ward einfach spitze - unsere Musik verbindet uns und setzt Zeichen.« Und so dürfen die lippischen Gospeltage in Lemgo von den Veranstaltern als voller Erfolg gewertet werden.

Artikel vom 31.08.2006