31.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fortuna folgt dem Glücksboten

Agnes Prautzsch übernimmt die Lottoannahmestelle von Siegfried Bruhn

Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). Über seine Erlebnisse könnte Siegfried Bruhn glatt ein Buch schreiben. Möglicher Titel: »Der Glücks-Bringer«. Zeit, um sich schriftstellerisch zu betätigen, hätte der 63-Jährige jetzt, denn er tritt in den verdienten Ruhestand. Ab Montag, 4. September, wird aus »Lotto-Tabak-Presse Bruhn« im Parkhaus Altstadt »Lotto-Tabak-Presse Prautzsch«.

Agnes Prautzsch wird die bekannte Lottoannahmestelle in der Herforder Innenstadt weiterführen. Siegfried Bruhns Frau Barbara und seine Tochter Kathrin bleiben noch weiter in dem Geschäft tätig, so dass die vielen Stammkunden auch demnächst in vertraute Gesichter blicken.
Vertraut ist auch der Name Prautzsch in Herford. Agnes Prautzsch ist die Gattin von Kurt Prautzsch, der lange Jahre Filialleiter des direkt angrenzenden Textilhauses Klingenthal war und sich Anfang 2005 in Osnabrück selbständig machte. Agnes Prautzsch hat sich in einem Schulungsseminar in Münster intensiv auf ihren neuen Job vorbereitet, denn Lotto & Co mit den vielfältigen verschiedenen Spielmöglichkeiten und -varianten hat sich im Laufe der Zeit doch zu einer sehr komplexen Materie entwickelt.
Siegfried Bruhn, der gebürtig aus Mecklenburg stammt, absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war bis 1983 in einem Unternehmen in Arnsberg/Sauerland als Gruppenleiter im Personalwesen tätig. Im Sommer 1983 übernahm er das Tabakwarengeschäft nebst Lottoannahme von Gerd Läge: »Ich wollte mich selbständig machen und habe den Wechsel nie bereut«, sagt Bruhn rückblickend. Der besondere Reiz habe darin gelegen, »mit Glück zu handeln und das Glück zu den Kunden zu tragen«. Unvergessen bleibt ihm ein Fall, der sich vor gut zehn Jahren zutrug: Er durfte die Botschaft eines Millionengewinns in der Nordwestdeutschen Klassenlotterie überbringen - ein Herforder hatte 500 000 Mark gewonnen, vier weitere jeweils 125 000 Mark. »Der Hauptgewinner war gerade im Garten, als ich ihm von seinem Haupttreffer erzählte - er trank dann erst mal einen Schnaps, bevor er mir um den Hals fiel.« Namen oder persönliche Lebensumstände des Gewinners würde Siegfried Bruhn niemals preisgeben: »Da bin zur Verschwiegenheit verpflichtet, doch ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass es den Richtigen getroffen hat.« Übrigens: Der Glückliche zählt noch heute zu den Kunden von Siegfried Bruhn.

Artikel vom 31.08.2006