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Die Feuersäule veranlasste die Wehrmänner zur Flucht.

Um 8.11 Uhr gab
es Großalarm

Lackfabrik brannte vollständig ab


Espelkamp (ni). Ab 8.11 Uhr war es am 31. August 2005 mit der Ruhe für Feuerwehr und Rettungskräfte vorbei. Genau zu diesem Zeitpunkt erreichte die Leitstelle des Kreises Minden-Lübbecke der Anruf eines Mitarbeiters der Firma Lackchemie Stanger. Er meldete ein Feuer in der Lagerhalle des Unternehmens. Zunächst wurde der Löschzug Mitte alarmiert. Schon bald zeigte sich, dass das gesamte Gebäude der Firma in Flammen stand. Stadtbrandinspektor Reiner Hußmann, der später die Einsatzleitung hatte, ordnete sofort die Sperrung des gesamten Industriegebietes rund um den Firmenstandort »In der Tütenbeke« an. Es gab Vollalarm für die Wehr und die Rettungskräfte.
Überörtliche Hilfe wurde angefordert. Im späteren Einsatzverlauf rückten DRK mit einer Betreuungseinheit, das THW mit schwerem Räumgerät und ein Messzug des Kreises Osnabrück an.
Es wurde klar, dass trotz der schnellen Brandausbreitung alle Mitarbeiter das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten. So konzentrierte sich die Wehr auf den Schutz der benachbarten Firmengebäude und die Kühlung eines Butangastanks, heißt es in einem Bericht der Feuerwehr.
Gefährlich für die Hilfskräfte wurde es gegen 8.38 Uhr, als die großen Lösemitteltanks in der Firma in Brand gerieten und mit einer 50 Meter hohen Feuersäule ihren Inhalt abbliesen. Ein gewaltiger Feuerball wälzte sich über die Einsatzstelle. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen.
Die Druckwelle der Explosion schleuderte Steinbrocken und Fassadenteile mehr als 100 Meter weit.
Glücklicherweise wurde niemand der Einsatzkräfte, Mitarbeiter oder der zahlreichen Schaulustigen dabei verletzt.
Durch die Druckwelle öffnete sich das Gebäude, so dass die Flammen auf einen benachbarten Betrieb übergreifen konnten. Der Versuch, den Betrieb Pianka zu schützen, musste aufgegeben werden. Erst der massive Einsatz mehrerer Schaumwerfer brachte den erwünschten Löscherfolg. Das Löschmittel wurde von der BASF-Werksfeuerwehr aus Minden herangeschafft.

Artikel vom 31.08.2006