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Auseinandersetzung
mit dem Kreuz

Evangelischer Kirchenkreis startet neues Projekt

Kreis Gütersloh (fp). Nicht nur die zuletzt in den Medien viel beachteten Konzertauftritte von Pop- Ikone Madonna am Kreuz samt Dornenkrone haben gezeigt, welche Kontroversen der Umgang mit dem christlichen Symbol auslösen kann.

Nun möchte der evangelische Kirchenkreis Gütersloh mit seiner Aktion »ankreuzen« wieder zur gedanklichen Auseinandersetzung mit den zwei gekreuzten Balken anregen.
»Das Kreuz und der Umgang mit ihm fasziniert und irritiert die Menschen der Welt schon seit 2000 Jahren. Nun wollen wir mit unserer Aktion ÝankreuzenÜ Menschen jeden Alters im Kirchenkreis dazu aufrufen, ihr persönliches Kreuz zu gestalten und ein Foto davon zu machen«, umschreibt Kerstin Jacobsen, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises, die Rahmenbedingungen des Projektes.
Jeder hat die Möglichkeit zum Selbstkostenpreis von 1 Euro ein einfach geformtes Holzkreuz in seiner Gemeinde oder auch beim evangelischen Kirchenkreis zu erwerben, um es dann nach seinen Vorstellungen und Gedanken zu gestalten. Anschließend soll es dann an einem besonderen Ort fotografiert werden. Hergestellt werden die Kreuze von ProWerk, einer Werksatt für Menschen mit Behinderungen in Sennestadt.
Alle eingereichten Kreuze und Fotos können in einer Ausstellung vom 10. bis 17. März 2007 im Gütersloher Kreishaus betrachtet werden, wobei es keine Zensur gibt.
»Wir haben bewusst einen neutralen Ort ausgewählt, damit wir möglichst viele, auch nichtevangelische Menschen für die Aktion gewinnen können«, möchte Dr. Carsten Glatt, Pfarrer der Kirchengemeinde in Sennestadt, den ökumenischen Charakter von »ankreuzen« hervorheben. Ziel der Aktion sei es, die Menschen zu einer bewussten und gedankenreichen Auseinandersetzung mit dem Symbol Kreuz zu bringen. Daher soll das Projekt auch in Schulklassen oder im Konfirmationsunterricht Fuß fassen.
»Ihren eigentlichen Ursprung hat unser Projekt in Recklinghausen, wo ÝankreuzenÜ vor vier Jahren bereits mit 4000 Kreuzen erfolgreich lief. Nun wollen wir hier an diesen Erfolg anknüpfen«, so Glatt. 1200 Kreuze sind bereits an die einzelnen Gemeinden ausgeliefert worden, 3000 sind insgesamt vorrätig. »Wir hoffen natürlich, dass wir nachbestellen müssen«, hofft Carsten Glatt auf reichlich Zuspruch aus der Region.

Artikel vom 30.08.2006