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VBW steht seit 1966
für Bildung und Kultur

Konzert eröffnet Veranstaltungsreihe zum Jubiläum

Hövelhof (kro). So vergnüglich die Moderation dazwischen, so sentimental waren am Sonntagnachmittag die meisten Musikstücke, die Sängerin Heike Düppe und Pianist Arno Höddinghaus ihren Zuhörern im Haus des historischen Handwerks in Hövelhof ins Ohr und ans Herz legten. Mit dem gut besuchten Konzert des Duos »Lost Songs« eröffnete das Volksbildungswerk (VBW) unter Vorsitz von Rainer Naewe und Vize Edeltraut Ickler jetzt das Veranstaltungsprogramm im Jahr seines 40-jährigen Bestehens.

1966 hatten Johannes Buschmeier, Clemens Jeken, Adalbert Jochem, Manfred Schneider und Friedrich Degner das VBW Hövelhof gegründet. Ihre Grundidee hat bis heute Bestand: Hövelhofer organisieren nach eigenen Bedürfnissen selbst die Weiterbildung für ihre Mitbürger. In welcher Form die verschiedenen Arbeitskreise das kulturelle Leben in der Gemeinde seither mitgestalteten, hiervon kündet ab sofort eine Ausstellung im Rathaus, für die VBW-Chef Naewe gleich warb.
Gratulationen an die Menschen, die seine Arbeit engagiert fortführten und das Angebot seit seinem Weggang vor sechs Jahren von gut 100 auf inzwischen 180 Kurse erweiterten, sprach noch vor Beginn des Konzertes der weit angereiste Ehrenvorsitzende Degner aus. Bürgermeister Michael Berens wünschte der Einrichtung auch künftig Bürger mit ebenso viel Herzblut, Schaffenskraft und Verstand wie jene, die das VBW in den verstrichenen vier Jahrzehnten zu einem wichtigen Teil des gesellschaftlichen Lebens und Standortfaktor für Hövelhof gemacht haben.
Berens Überzeugung: »Man muss dieses Volksbildungswerk einfach erleben« bewahrheitete sich alsdann durch den Auftritt von Heike Düppe und Arno Höddinghaus. Für ihren Streifzug durch die Geschichte der Folk- und Popmusik sahen die Paderbornerin und der Ex-Hövelhofer anfangs ebenfalls zurück in die 1960er Jahre. Von Elvis Presleys empfindsamer Ballade »You were always on my mind« und Bob Dylans energischem Protestsong »A hard rain's a-gonna fall« spannten sie den Bogen bis zu Aktuellem wie Rosanne Cashs tiefgründigem Titel »The world unseen« und Mary Chapin Carpenters nachdenklichen Stück »Alone but not lonely«.
Mit ihrer warmen, beweglichen Altstimme erzählte Düppe dabei etliche ernst-traurige Geschichten von Problemen wie ökologischer Ausbeutung, existentiellem Liebeskummer oder Verlust durch Tod - kontrastiert durch wenige positiv-entspannte Songs wie »Hit the ground« und »Harvest Moon«. Solistisch steuerte Höddinghaus mit rauchigem Tenor die beiden Stücke »If you could read my mind« und »Step inside this house« bei. Dem Ruf des Publikums nach Zugabe kam das Duo unter anderem mit einer Komposition ihres gemeinsamen Lieblingsmusikers Leonard Cohen nach.

Artikel vom 29.08.2006