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Paderborn
verhindert
Reservat

Landrat unzufrieden

Von Frank Spiegel
Kreis Höxter (WB). Alles andere als glücklich ist Landrat Hubertus Backhaus mit der Entscheidung des NRW-Umweltministeriums, die Biosphärenreservat-Pläne endgültig zu kippen. Der Grund: Nun ist der Nationalpark wieder im politischen Gespräch.

Es habe keine andere Möglichkeit gegeben, als sich einvernehmlich von den Biosphärenreservat-Plänen zu verabschieden, erklärte der Landrat gestern gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
Die Landesanstalt für Ökologie, Boden und Forsten hat ein Gutachten erstellt, inwieweit ein Biosphärenreservat, das sich ursprünglich über die Kreise Höxter, Lippe und Paderborn erstrecken sollte, weiterhin möglich wäre, wenn einer der drei Partner aussteigt. Das Ereignis: Nur zusammen wäre ein Biosphärenreservat realisierbar. Da aus dem Kreis Paderborn aber keine Zustimmung zu bekommen war, war das Projekt nicht mehr machbar, die Vorraussetzungen für eine Anerkennung als Biosphärenreservat nicht mehr gegeben.
Vor der Absage hatte der Landrat wegen der Widerstände in der Bevölkerung dem Land als Kompromiss vorgeschlagen, einem Biosphärenreservat unter den Bedingungen zuzustimmen, dass sichergestellt ist, dass die nächsten 30 Jahre keinerlei Nationalparkpläne in der Egge realisiert werden. Ohne Reservat wird es aber auch diesen Kompromiss nicht geben. SPD-Kreisvorsitzender Johannes Reineke kündigte vor diesem Hintergrund an, seine Partei werde sich nun wieder auf die Nationalparkpläne konzentrieren.
»So lange wir die derzeitige Landesregierung haben, wird sich da sicher nichts tun«, ist Landrat Hubertus Backhaus überzeugt. Die Chance, den Nationalpark in den nächsten 30 Jahren zu verhindern, sei aber nun vom Tisch.

Artikel vom 29.08.2006