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König Achim
regiert nun
die Dreyener

Zepter und Krone abgeschossen

Von Volker Zeiger (Text)
und Thomas Meyer (Fotos)
Enger (EA). Oberst Klaus Föste hielt die Spannung kaum noch aus: Die Adlerkrone beim Königsschießen in Dreyen fiel und fiel nicht. »Wir haben dieses Jahr zu festes Holz für den Adler verwendet«, sagte er und hielt sich die Augen zu, als ein Schuss wieder nicht den gewünschten Erfolg brachte.

Das vor den Augen von gut einhundert Zuschauern im Festzelt ausgetragene Königsschießen entschied Sekunden später Achim Stutmann für sich. Die Spannung löste nach dem Treffer Jubel aus. »Das Schießen hat er von uns gelernt«, freuten sich Klaus Föste und seine Frau Renate. Stutmann wohnt ein paar Häuser neben Föste im Schusterfeld in Hücker-Aschen und ist erst seit vier Jahren im Schützenverein Dreyen. Der Unteroffizier ist Dreyens neuer Schützenkönig.
Im Stechen mit nur noch drei Mitbewerbern hatte er die beste Konzentration bewiesen und das zähe Nadelholz, aus dem der Adler geschnitzt war, an der richtigen Stelle durchlöchert. Bereits um 11.29 Uhr hatte Stutmann das Zepter gefällt. Zu dem Zeitpunkt hatten sich 13 Schützen für das Königsschießen qualifiziert. Es handelte sich ausnahmslos um solche Vereinsmitglieder, die noch nie das Amt eines Schützenkönigs innehatten. »Mitmachen dürfen aber auch ehemalige Könige, doch nur, wenn sie die Sperrfrist von zehn Jahren hinter sich haben«, erklärte Pressesprecher Rainer Bentrup.
Nachdem mehrere Schützen ihren König Achim Stutmann auf ihren Schultern allen Festgästen präsentiert hatten, berieten sich Vereinsvorstand und Majestät über die Mitglieder des neuen Thrones: Detlef und Anja Schröder stellen das Adjutantenpaar; Gerd und Annegret Schierbaum sind das erste Thronpaar, Erich und Renate Feldscher wurden zweites Thronpaar, Gerhard Moning und Christel Hübner wurden zum dritten Thronpaar ernannt. Nach der Bekanntgabe durch den Oberst zogen sich die Neuen zurück und traten am Abend rechtzeitig zum Beginn des Festballes im Zelt wieder an.
Der Tag hatte für die Schützen mit dem gut besuchten Frühstück im Zelt begonnen, in dessen Verlauf der Vorsitzende und Oberst Klaus Föste besonders die starken Frauen des Vereins in den Vordergrund rückte. Hier wurden die Frauen ausgezeichnet, die seit 30 Jahren mitmachen.
Lob heimste sich auch Jungschütze Marcel Nentwig ein. Der Schüler hatte am Sonntag an den Deutschen Meisterschaften der Wettkampfschützen in München teilgenommen. In seiner Altersklasse belegte er unter 186 Mitbewerbern den 45. Platz mit 186 Ringen. »Die hätten ihm auf NRW-Ebene den Landestitel eingebracht«, wertete Föste. Nächstes Jahr nimmt Nentwig wieder an der Meisterschaft teil. »Dann greift er voll an«, kündigte sein Vater und Trainer Hartmut Nentwig an.

Artikel vom 29.08.2006