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Fachschule
als »Bonbon«

»Sicherheitszentrum« in Steinheim

Von Harald Iding
Steinheim (WB). »Jetzt brauchen wir nur noch eine solide Betreibergesellschaft -Êdann kann das Projekt starten«, befand gestern Dr. Rolf Deipenwisch. Der Holzmindener Kommunikations-Experte und Automobilfan war bestens gelaunt, als er im Rathaus die neuesten Entwicklungen des Millionenprojektes vorstellte.

»Nach einem Jahr können wir von der Entwicklungsgesellschaft unseren Teil der Arbeit bald abschließen«, hofft Deipenwisch, der zu den zehn Gesellschaftern der GmbH zählt, die nach bisheriger Einschätzung in den vergangenen Monaten bereits 200 000 Euro investiert hat (»Von den unzähligen Gesprächen einmal abgesehen«). Mit seinem Kollegen Lutz Rüdiger Ott und im Beisein von Bürgermeister Joachim Franzke breitete er auf dem Besprechungstisch des Verwaltungschefs die Vorentwürfe des Unternehmens »Ofra Generalbau« aus Beverungen aus. »In das Verkehrs-Sicherheits-Zentrum (VSZ) wollen wir jetzt auch eine Verkehrsfachschule integrieren«, erklärte Ott. Denn der Fahrtrainer und Fahrlehrer aus Lemgo weiß, dass in den nächsten Jahren die mittlerweile von Brüssel verabschiedete EU-Berufskraftfahrerrichtlinie in absehbarer Zeit auch in Deutschland »greifen« wird -Êund für einen »Auftragsboom« sorgen wird. »Dann müssen sich die Kraftfahrer von zertifizierten Einrichtungen noch intensiver schulen lassen -Êund das am besten in Steinheim. Genau da setzt unser Zentrum an -Êmit idealen Bedingungen für praxisorientierte Trainingseinheiten auf dem Asphalt«.
Deipenwisch möchte noch in diesem Jahr alle Voraussetzungen geschaffen haben, dass der Startschuss fällt. »Ende dieser Woche führen wir konkrete Gespräche mit möglichen Betreibern, damit das rund 8,5 Millionen Euro-Projekt auch eingestielt werden kann.«
Deipenwisch & Co. wollen, dass an dem Steinheimer Standort das »VSZ« zu einem der größten und modernsten Plätze Europas wird. In der Verkehrsfachschule könne man sich um die Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern kümmern. Ott: »Im Auftrag der Berufsgenossenschaften und in Kooperation mit der Dekra und den IHK kann diese Institution das Fahrsicherheitstraining nach den Vorgaben des Deutschen Verkehrsrates durchführen!« Auf den am Anfang oft erwähnten »Partner« AvD gingen die beiden Herren ebenfalls näher ein. »Der Automobilclub von Deutschland, vertreten durch den AvD Westfalen e.V., hat sich uns für die Zukunft als Kooperationspartner erklärt. Als Betreiber ist er vorerst nicht mit im Boot. Wir können aber sein Know-how und das hervorragende Netzwerk im touristischen Bereich nutzen«, erklärte Deipenwisch. Hotelzimmer in alten Scheunen des Baron von Haxthausen -Êdavon haben sie Abstand genommen. »Das rechnet sich so nicht. Ein Neubau eines Hotels, zum Beispiel auf 3-Sterne-Niveau mit 30 Betten, ist da eher realisierbar. Aber das Schloss könnte man gut als Kasino oder für Seminare nutzen«, bekräftigte Deipenwisch, der zuversichtlich ist, dass noch in diesem Jahr sein »Ideenkoffer« in Sachen »VSZ« mit positiven Ausgang weggestellt werden kann. »Ich will die Sache jetzt abschließen -Êdas Bauplanungsrecht liegt ja schon vor!«

Artikel vom 31.08.2006