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P & F-Insolvenz:
Weitere Kritik

Ex-Mitinhaber Fischer äußert sich

Von André Best
Halle-Künsebeck (WB). Im Fall um die in Insolvenz geratene Künsebecker Firma P & F Massivhaus GmbH sind intern offenbar noch nicht alle Wogen geglättet. Wie exklusiv am Samstag berichtet, hatten zwei führende Mitarbeiter den P & F-Chef Andreas Peter kritisiert. Auch der ehemalige Mitinhaber Andreas Fischer ist angesichts der Darstellungen seines ehemaligen Partners irritiert.

Andreas Fischer aus Versmold war in all den Jahren der Baufachmann der Firma. Sein Partner Andreas Peter erledigte den kaufmännischen Part. Peters Aufgabe war es, sich um die Finanzen zu kümmern.
14 Jahre lang haben Fischer und Peter gut zusammengearbeitet. Zum Bruch sei es Ende 2005 gekommen, als sich Andreas Peter immer mehr auf Mallorca aufgehalten und seine beruflichen Aktivitäten hauptsächlich in den dortigen Geschäftszweig investiert habe, sagte Fischer dem WESTFALEN-BLATT. »Er hat meines Erachtens zu viel Zeit auf Mallorca verbracht, anstatt sich um unser Tagesgeschäft, nämlich die Vermittlungen von Einfamilienhäusern, zu kümmern. Herr Peter hat stattdessen zu sehr auf große Aufträge gehofft«, meinte Fischer. Dass es zum Bruch gekommen sei, weil Peter sich angeblich geschäftlich immer mehr nach Bielefeld orientiert habe, sei so nicht richtig, so Fischer. »Vielmehr lag die Ursache in den Mallorca-Aktivitäten.«
Der Baufachmann, der mittlerweile in Versmold Inhaber einer eigenen Bauträgergesellschaft ist, war sehr überrascht, als er von der Insolvenz erfuhr. »Es war zwar durch den strengen Winter zu den saisonal üblichen Engpässen gekommen, doch acht Wochen schlechtes Wetter können kein ganzes Unternehmen, das vorher gut gearbeitet hat, in eine derartige finanzielle Schieflage bringen«, betont Fischer. Er stellt klar, dass beide Chefs sich über die Trennung bereits Ende 2005 einig waren. Andreas Peter habe somit bereits mit Beginn des Jahres 2006 die ersten Entscheidungen alleine gefällt. »Somit konnten die Geschäftszahlen des Unternehmens für ihn zu keiner Zeit eine Überraschung darstellen«, sagt Fischer.
Andreas Peter hat gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes Stellung genommen. Er verstehe die Aufregung, könne derzeit aber nur sagen, dass die Gespräche mit dem Insolvenzverwalter liefen. »Wir sind bemüht, den Schaden für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten. Wir gehen offen mit dem Thema um. Ich stehe für sämtliche Fragen zur Verfügung und weiche nicht aus. Es wird am Ende klärende Gespräche mit den Beteiligten geben.«

Artikel vom 29.08.2006