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Nieheimer fertigt Skulptur

Gedenkfeier im Historischen Rathaus am 19. September -ÊBürger sind gefragt

Von Harald Iding (Text und Fotos)
Höxter/Nieheim (WB). Der Nieheimer Künstler Tobias Koch (42) fertigt in Erinnerung an die verheerende Explosion in Höxter vom 19. September 2005 eine mehr als zwei Meter hohe Skulptur an.

Wie das WESTFALEN-BLATT exklusiv erfahren hat, wird Koch sein Kunstwerk am Gedenktag in den Räumen des wieder errichteten Historischen Rathauses der Stadt Höxter übergeben. Es soll einen festen Platz in der Markthalle des Rathauses bekommen.
Dabei setzt der Nieheimer, der demnächst sogar in Dubai bei einer großen Flugzeugmesse mit seinen faszinierenden Objekten zu bewundern ist, auf die Unterstützung der Bürger. »Ich würde mich freuen, wenn Menschen ihre Gedanken und Gefühle zu diesem Ereignis möglichst in einem Satz auf eine Postkarte -Êam besten mit Vornamen und Alter -Êaufschreiben würden. Ich möchte einige dieser persönlichen Empfindungen direkt in das Werk einfließen lassen«, betonte Koch gestern im Gespräch mit dieser Zeitung.
Es wird eine Skulptur, bei der sowohl Holz- wie auch Stahlelemente verarbeitet werden. Koch will sein Werk spenden, um so seine Verbundenheit mit den Bürgern Höxters zum Ausdruck zu bringen. Der Erste Beigeordnete der Stadt, Klaus Schumacher, war bei den Vorgesprächen mit Koch gleich angetan von dessen Grundgedanken, eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Explosion in Form einer Skulptur zu suchen.
Die Tat bleibt auch nach einem Jahr für viele unfassbar -Êam 19. September 2005 starben wegen einer von einem hasserfüllten Rentner herbeigeführten Explosion drei Menschen, es wurden mehr als 50 Menschen verletzt.
Ein ganzes Häuserviertel zwischen Kirche und Rathaus wurde zerstört, es entstand Sachschaden in Millionenhöhe. »Ich bin immer noch erschrocken darüber, dass alles so nah ist«, sagte Schumacher dem WESTFALEN-BLATT.
Am Dienstag, 19. September, wird der Rat der Stadt Höxter erstmalig nach der Explosion wieder im Rathaus eine Sitzung abhalten. »Wir verbinden es mit der Gedenkfeier -Êeingeleitet wird die Veranstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst (mit Pfarrer Schreiner und Pfarrdechant Kurte).« Eventuell werde auch noch ein Baum gepflanzt. »Die Ereignisse des Septembertages vor einem Jahr haben mich persönlich sehr betroffen gemacht«, sagt Schumacher. Positiv sei dagegen der enorme Rückhalt aus der Bevölkerung gewesen. »Freud und Leid liegen bekanntlich eng beieinander. Es war sicher für alle Betroffenen gut zu wissen, dass nicht nur Höxters Bürger, sondern auch viele Menschen in der Region ihre Solidarität mit den Opfern auf unterschiedliche Weise gezeigt haben!« Wer nun den Künstler Tobias Koch unterstützen möchte, der kann bis zum Ende dieser Woche eine Postkarte direkt an das WESTFALEN-BLATT in Höxter (Westerbachstr. 22) schicken oder auch beim Bürgerbüro der Stadt Höxter abgeben.

Artikel vom 29.08.2006