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Rümke belegt Platz 22

Schweizer gewinnt Pflüger-EM in Österreich

Von Dieter Wehbrink
Oppenwehe (weh). Der Oppenweher Junglandwirt Christian Rümke (25) hat bei den Pflügereuropameisterschaften den 22. Platz belegt.

23 der besten Pflüger aus elf europäischen Ländern trafen sich am Wochenende in Leithaprodersdorf im österreichischen Burgenland nahe Wien. Den Sieg trug ein Teilnehmer aus der Schweiz davon.
Christian Rümke vertrat Deutschland zusammen mit seinem Kollegen Alfons Weinzierl aus Bayern. Weinzierl sicherte sich den 13. Platz. Beide hatten sich beim Bundesentscheid im Leistungspflügen 2004 in Lübbecke für die Teilnahme an der Europameisterschaft qualifiziert.
»Christian hat seine Sache mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, hervorragend gelöst«, urteilt Dedo Müller von der Deutschen Lehranstalt für Agartechnik (DEULA). Der Warendorfer Experte hatte Rümke in Österreich betreut. Die STEMWEDER ZEITUNG erreichte die beiden gestern auf der Rückfahrt telefonisch im Auto.
Die ausländische Konkurrenz habe im Gegensatz zu den beiden Deutschen eine enorme Technik aufgeboten. So seien deren Pflugkörper einzeln hydraulisch verstellbar und vom Treckersitz aus zu bedienen gewesen. Bis zu zehn Steuerelemente hätten die Konkurrenten in ihrer Kabine gehabt. »Wer soll das hier in Deutschland bezahlen?«, fragt sich Müller und weist darauf hin, dass die Pflügewettbewerbe hierzulande nur ein Hobby der Teilnehmer seien. In anderen Ländern werde dies viel professioneller betrieben. »Die Österreicher treten zum jährlichen Landesentscheid an, wobei dann bis zu 70 Teilnehmer gezählt werden. In Deutschland finde der Wettkampf nur alle paar Jahre statt - mit deutlich weniger Startern. Müllers Fazit: »Wer bei der Europameisterschaft ganz nach oben kommen will, muss sehr viel Geld in Technik investieren.«
Eine weitere Schwierigkeit des Wettbewerbs ergab sich aus der Tatsache, dass überraschender Weise auch Gras umgepflügt werden musste. »Christian hat dies zuhause zwar schon geübt, doch während des Wettkampfes blieb nur wenig Zeit zum Training. Hinzu kam, dass der Regen das Graspflügen noch erschwerte.
Zeit zum Erkunden des schönen Burgenlandes bestand nicht. »Christian und ich haben nichts anderes gesehen als Pflug und Furchen«, erzählte Müller.

Artikel vom 29.08.2006