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So fröhlich wie im Rheinland

Stukenbrocker Karnevalsverein dankt zum Elfjährigen Mitgliedern und Sponsoren

Von Monika Schönfeld
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Die Ostwestfalen feiern mindestens so gut wie die Rheinländer Karneval«, sagte Bürgermeister Hubert Erichlandwehr zur Feier des närrischen Jubiläums - elf Jahre SKV - vor dem Stukenbrocker Karnevalsverein. Und der muss es wissen. Ehefrau Natascha kommt aus Köln und überreichte den Mitgliedern, die von Anfang an dabei waren, einen Orden.

Andere Vereine zählen in Vierteljahrhunderten, Karnevalisten in Elferschritten - so sah sich der Bürgermeister veranlasst, den »kleinen Umschlag« am Samstag zu überreichen. Hubert Erichlandwehr würdigte vor allem Vorsitzenden Dietmar Gertz und Kassierer und Umzugsmanager Josef Gerkens als Motoren des Vereins. Der Kinderkarneval sei Marketing für die Stadt, der Verein stelle Kinder in die Mitte und Familien in den Mittelpunkt. Eine Büttenrede wollte der Bürgermeister bei der sommerlichen Sitzung allerdings nicht halten, statt dessen hielt er sich an den Grundsatz, den ein amerikanischer Unternehmer seinem Sohn vor seiner ersten Rede beigebracht habe. »Stehe auf, damit dich alle sehen können. Rede langsam und deutlich, damit dich alle verstehen können. Setz dich schnell wieder hin, damit dich alle leiden können.«
Dietmar Gertz und der Vorstand des SKV hatten ihren Mitgliedern, Sponsoren, Abordnungen der befreundeten Vereine, Fürstenberger Carnevals-Club und KG Rote Funken Harsewinkel, im Vereinslokal Gasthof Zur Post einen roten Teppich bereitet.
Wo immer der Vorstand des SKV um Unterstützung bittet, trifft er auf offene Türen. »Was braucht ihr?«, sei immer die Antwort auf das Bitten. Dietmar Gertz und Josef Gerkens wollten keinen hervorheben, taten es dann aber doch. Fritz Wurms, Chef des Zoos Safaripark Stukenbrock, hatte 2005 die Ehrenkette des Vereins nicht persönlich entgegen nehmen können, war am Samstag aber gekommen. Wurms fördert den Kinderkarneval mit großen Fahrzeugen und löwenstarken »Kinderwagen«, die er zur Verfügung stellt, und stiftet jede Menge Eintrittskarten für den Freizeitpark. Er erhielt vom SKV das Stukenbrocker Wappen.
Simon Oekenpöhler und Thorsten Antpöhler führten die Gäste humoristisch durch die Geschichte des Karnevals in Stukenbrock. Es gab den Umzug des Männergesangvereins - Franz Bonensteffen an der Spitze (»heute nennt er sich Oberst der St.-Johannes-Schützen, er verkleidet sich halt gerne«), den Kinderkarneval des FC Stukenbrock bis 1987, die Weiberfastnacht. Sie berichteten von den ersten Sitzungen, die Dietmar Gertz und Josef Gerkens in der Schützenhalle hielten, bei denen Klein Simon und Klein Thorsten schon aufgetreten waren. Mit den beiden »alten Hasen« taten sich vor elf Jahren die damals 20 und 21 Jahre alten Männer zusammen, entwarfen mit Jörg Grothaus die Idee und fanden in den Ste(h)greif-Dancers Unterstützung, die sich als Männerballett bereits zu Grothaus' 30. Geburtstag gegründet hatten. Seitdem gehören Prunksitzung, Kinderkarneval, Kehraus mit Bacchus-Verbrennung und das Sommerfest zu den festen Terminen.
Tusch, »Stukenbrock Helau« und Party mit der Musik von »Nightshift« - die nächsten elf Jahre des Vereins begannen stimmungsvoll-närrisch.

Artikel vom 28.08.2006