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Korndreschen ist eine Knochenarbeit

Wöhren feiert zum 49. Mal sein Dorffest - Programm für Kinder und Jugend

Von Michel Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Wöhren (WB). Zum 49. Mal schon feierte der Ortsteil Wöhren gestern das traditionelle Dorffest. Bäuerliche Aktivitäten, handwerkliche Fertigkeiten, Ponyreiten oder Kutschfahrten - der Heimatverein hat eine gute Arbeit zur Organisation des Programms geleistet.

Mit Strohhut, rotem Halstuch, karriertem Hemd und einem Dreschflegel wurde Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen am gestrigen Sonntag altes Handwerk näher gebracht. Armin Köhn, Günter Schilling, Wilfried Wickenkamp und Erich Leßmann droschen das Korn während des jährlichen Dorffestes auf dem Schulhof der Wöhrener Grundschule. Dass in dieser Handarbeit viel Mühe und Kraft steckt, das konnten die Zuschauer gut nachvollziehen. Das Fest begann am Nachmittag und ging bis in den Abend. Organisiert wurde es in mühevoller Arbeit vom Vorstand des Wöhrener Heimatvereins. »Wir sind ein eingespieltes Team«, berichtet der erste Vorsitzende des Vereins, Günther Knobloch. »Am Samstag wollten wir schon das Handtuch werfen«, erzählt der 72-Jährige mit Blick auf die stundenlang anhaltenden Regengüsse. Sonntags blieben die Heimatfreunde schließlich vorerst von Regenschauern verschont - gegen 16.30 zog Petrus ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die grauen Wolken am Himmel entleerten sich blitzartig. Doch so schnell wie der Regen gekommen war, war er auch wieder vorbei.
»Wir wollen mit dem Programm vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen. Trotzdem wollen wir der jüngeren Generation auch altes Handwerk vermitteln«, sagte Knobloch am Sonntag. So wurde neben dem Dreschen auch die Kunst des Spinnens präsentiert. Christa Köhn hat dieses Handwerk eigens für den Heimatverein erlernt. Genauso Margot Knobloch: »Ich habe vor vielen Jahren an einem Kursus der Volkshochschule auf dem Museumshof teilgenommen.« Seitdem stellt sie mit ihren Freundinnen in jedem Jahr ihre Fertigkeit am Spinnrad vor.
Neben Handwerk wurde allerlei Unterhaltung geboten. Für die Kleinen war eine Hüpfburg aufgebaut, man konnte sich schminken lassen und es wurde Ponyreiten angeboten. Außerdem stellte die Tanzgruppe des Heimatvereins verschiedene Tänze vor. Begonnen wurde mit einem Erntetanz.
Fritz Timmerberg war mit seiner Frau Christel extra vom Kappenberg nach Wöhren gekommen. »Uns gefällt diese ländliche Atmosphäre hier sehr gut. Es ist toll, das alte Bräuche der Jugend mal wieder zugänglich gemacht werden«, meint der 62-Jährige.
Im kommenden Jahr soll das Fest noch viel größer als an diesem Sonntag gefeiert werden. »Zum 50-jährigen Bestehen des Heimatvereins werden wir das Fest mit einem Umzug feiern. In diesem Jahr haben wir es etwas aufs Erntefest getrimmt«, so Knobloch.

Artikel vom 28.08.2006