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Zum Schluss mussten einfach Tore fallen

TuS Tengern bezwingt Fluch des »Daheim-Nicht-Gewinnen-Könnens« gegen FT Dützen mit 2:1-Sieg

Von Wolfgang Sprentzel
Tengern (Wb). Während der Woche hatten böse Buben dem TuS Tengern einen üblen Streich gepielt und die hintere Wand des Geräteraumes am Sportplatz aufgebrochen und die Stadion-Lautsprecher-Anlage mitgehen lassen. Gestern Nachmittag musste der TuS Tengern in der Landesliga-Partie gegen FT Dützen höllisch aufpassen, dass nicht auch noch zwei Punkte flöten gingen.

Denn nach der 2:0-Pausenführung der Gastgeber, die absolut verdient war, taten sich die Gastgeber gegen die immer stärker werdenden Nachbarn aus dem FuL-Kreis Minden plötzlich sehr, sehr schwer, mussten nicht nur das 2:1 durch den Kopfball nach Ecke von Tenekeciler (von rechts) hinnehmen, sondern sahen sich weitere zehn Minuten lang ständiger, allerdings nicht unbedingt brandgefährlich zu nennenden Attacken der Gäste ausgesetzt. Und vielleicht hätte Coach Eickmeier da liebend gern seine beiden Defensiv-Spezialisten Lars Hauptmeier und Andy Arlt auf dem Feld gesehen. Doch beide waren lediglich in Zivil erschienen, mussten noch pausieren. Andy Arlt: »Und bei mir dauert's bestimmt noch 14 Tage, ehe ich wieder spielen kann. Ich habe jedenfalls immer noch erhebliche Schmerzen.«
Dann hatte der Himmel ein Einsehen. Es donnerte, es blitzte und Schiedsrichter Friemelt musste unterbrechen. Zu gefährlich der Kick bei Gewitter.
Für Trainer Heiko Eickmeier die Gelegenheit, die Pause wie ein Handball-Coach als Auszeit zu nutzen und in Einzelgesprächen seinen Schützlingen noch einmal ein paar Dinge mit auf den Weg zu geben. 20 Minuten lang dauerte es, ehe die Begegnung erneut angepfiffen wurde. Dützen mühte sich zwar weiter, aber jetzt hatte die Abwehr des heimischen Landesligisten doch wieder mehr Durchblick. Vor allem aber gab es jetzt wieder blitzgefährliche Konter. Besonders der in der 75. Minute eingewechselte Sakhi Kazemi hatte innerhalb von nur zehn Minuten drei fast 200-prozentige Chancen und vielleicht sogar noch einen Elfmeter in der 86. Minute verdient, als er völlig frei durch war und nur durch ein höchst stark nach Elfer riechendes Tackling und Holding fünf Meter vor dem Tor am Treffer gehindert wurde. Zuvor hatte er zweimal nur um Zentimeter in äußerst aussichtsreicher Position übers Tor getroffen.
Die letzte Super-Chance zum 3:1 hatte zwei Minuten vor dem Abpfiff Mehmet Aylak. Aus acht Metern hatte er zwar Keeper Marc Holtkamp schon bezwungen, doch kratzte Danny Oday den Ball in letzter Sekunde noch von der Linie - und machte damit seinen Fehler aus der ersten Spielhälfte wieder wett, als er bei seinem Klärungsversuch bei einem strammen Schuss von Andy Bajohr (der wär übrigens weit am Tor vorbeigegangen) das Leder so unglücklich erwischte, dass es unhaltbar für seinen Torsteher zum 1:0 in die Maschen rauschte (14.). Weitere gute Chancen hatten die Eickmeier-Schützlinge in der Folge. Eine davon nutzte Daniel Nenneker in der 33. Spielminute. Nach Foul an Bajohr trug Mehmet Aylak den Freistoß sauber hinter den zweiten Pfosten und Nenneker war zur Stelle, überlistete Holtkamp. Beim Jubellauf stellte Nenneker nur erleichtert fest: »Endlich mal!«
Die nächste wirklich große Gelegenheit in den ersten 45 Minuten vergab dann Salih Yavuz. Auf Zuspiel von Aylak zirkelte er das Leder nur um wenige Zentimeter am Pfosten vorbei und drehte enttäuscht sich an den Kopf fassend ab: »Das kann nicht sein!«
War aber so. Und Trainer Heiko Eickmeier stellte denn auch in der Regenpause noch einmal klar: »Wenn wir das 3:0 gemacht hätten, dann wär jetzt schon alles für uns gelaufen. Da bin ich mir ganz sicher.« So aber mussten eben alle Fans und Spieler zittern und bejubelten den Heimsieg, der den dritten Dreier in Folge und damit ein intensiveres Festsetzen in der Spitzengruppe der Fußball-Landesliga bescherte, beim Schlusspfiff des Unparteiischen um so mehr.
TuS Tengern: Paulsen; Schmieder, Meier, Bartels, Sari, A. Bajohr (75. Kazemi), Nenneker, Ünal, Yavuz, Aylak, Alioglu
FT Dützen: Holtkamp; Kutz (46. A. Rusteberg), S. Rusteberg, Burmester, Möller, Tenekeciler, Albersmeier (46. Ludwig), Schumann, Dammasch, Odoy.
Tore: 1:0 Andy Bajohr (15.), 2:0 Daniel Nenneker (33.), 2:1 Mirco Möller (50.).

Artikel vom 28.08.2006