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»Doris« am Wiehen
wieder auf Torjagd

TuS N-Lübbecke erwartet Wilhelmshavener HV

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Die erste Bundesligaluft der neuen Handball-Saison bekamen die Fans am Dienstagabend zu schnuppern. Die Super-Cup-Begegnung zwischen dem THW Kiel und dem HSV Hamburg (35:39) lieferte einen ersten Vorgeschmack auf die neue Serie 2006/2007, auf die WeltMeisterschafts-Saison.

In sie geht der heimische Erstligist TuS N-Lübbecke mit einem reichlich veränderten Gesicht. Daher waren die sieben Wochen Vorbereitung für Trainer Jens Pfänder eine Zeit, die für ihn »wie im Fluge« vergangen ist. Seine Begründung: »Eine solche Zeit vergeht immer sehr schnell, wenn eine Mannschaft ihr Gesicht und ihren Charakter verändert hat. Ich hätte da gern noch mehr Zeit gehabt.« Seine neue Mannschaft sieht er nach insgesamt 13 Testspielen spielerisch recht gut aufgestellt, sieht aber gleichzeitig auch in der Abwehr noch einen etwas defizitären Bereich. Da hapert's seiner Ansicht nach noch ein wenig in der Feinabstimmung. »Die Mannschaft wird sich in den Wettkämpfen beweisen müssen und wir werden feststellen, wo der Schuh drückt.«
Dass er drücken wird, davon geht er aus. Denn: »In der letzten Saison waren wir ein eingespieltes Team, während wir in der Abwehr jetzt viel neu arbeiten mussten. Die Fluktuation war einfach enorm.« Die Rolle des Abwehrchefs (früher Fabian van Olphen) hat jetzt Neuzugang Branko Kokir übernommen. Mit Überraschungen aufwarten kann aufgrund der veränderten Personallage der TuS N-Lübbecke wohl kaum. 6:0 oder 5:1 - das sind die beiden Systeme, mit denen sich der TuS in der Liga behaupten muss.
Auch im heutigen Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV, gegen den Jens Pfänder wohl ebenfalls keine andere Alternative hat. Es sei denn, er denkt ernsthaft an die in der Pressekonferenz scherzhaft ins Rennen geworfenen Bemerkungen: »In der ersten viertel Stunde werden wir Köhrmann in Manndeckung nehmen, anschließend spielen wir ein 4:2 mit zusätzlicher Manndeckung gegen Bedzikowski oder Schröder.«
Schröder? Stimmt! Tobias alias »Doris« Schröder stieß zu Beginn der neuen Saison, vom TuS N-Lübbecke kommend, zu den Nordseeanrainern. Pfänder: »Schröder und Behrends sind eher die werfenden Rückraumspieler.« Oliver Köhrmann dagegen sorgt für die spielerische Komponente im Team von Trainer Michael Biegler, der selbst sagt: »Endlich einmal haben wir ein konkurrenzfähiges Team beisammen.« Das sieht auch Jens Pfänder so. »Wilhelmshaven hat sich gut verstärkt, dürfte mit seinen Linkshändern Bostjan Hriba und Jan-Henrik Behrends wesentlich schwerer auszurechnen sein als in der vergangenen Saison. Die Mannschaft ist gut aufgestellt, hat in der Quantität und daher auch in der Qualität gewonnen.«
Die Marschroute für den TuS gibt der Coach übrigens wie folgt vor: »Über verstärkten Einsatz in der Abwehr müssen wir ins Spiel finden.« Und letztlich hofft er auf die beiden Torleute, die beide - und sowohl Manager Sigi Roch und Trainer Jens Pfänder klopften in Erinnerung an die letzte Saison schnell auf Holz - fit sind.

Artikel vom 26.08.2006