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Ermisch mosert wegen Gemotze

Paradox: Schlechte Stimmung an der Poststraße trotz sieben Punkten


Verl (cas). Mario Ermisch wollte seine üble Laune gar nicht verbergen. »Ich bin richtig angefressen«, grantelte der Verler Coach nach den torlosen 90 Minuten. Grund für seinen Frust: Nicht der verpasste Sieg und die Leistung seiner Mannschaft, sondern vielmehr das aus seiner Sicht unloyale Verhalten der heimischen Fans.
»Statt uns zu unterstützen, nehmen sie sich für vier Euro Eintritt das Recht heraus, unsere Spieler zu beschimpfen. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Das ewige Gemotze scheint hier schon Kult zu sein«, moserte der Trainer. Obwohl seine Mannschaft aus den ersten drei Begegnungen sieben Punkte holte und ungeschlagen bleibt, scheint es kurioserweise hinter den SCV-Kulissen zu knistern. Schon jetzt Feuer unterm Verler Fußballdach?
»Wir können mit der hier zu hohen Erwartungshaltung nicht Schritt halten«, sieht sich Ermisch nicht zum ersten Mal einer zu deftigen Kritik ausgesetzt. Der amtierende Oberliga-Vizemeister sei nicht mehr der Überflieger der Liga, wiederholt sich der Bielefelder Jurist. Deshalb müsse man auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein. Gestern drängte sich Mario Ermisch sogar der Eindruck auf, »als ob wir heute mit 0:4 verloren haben«. Prächtig gelaunt hingegen ein Ex-Verler: Besuch von Reiner Plaßhenrich mit Söhnchen Silo, Torschütze beim 3:0-Triumph von Alemannia Aachen im Hannover.

Artikel vom 28.08.2006