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Kommentar


Klarer Denkzettel
für Sparvariante
Einen klaren Denkzettel hat gestern der »Aktionskreis gegen die Luxussanierung der Eschstraße« erhalten. Statt der erforderlichen 7323 Stimmen - das entspricht 20 Prozent aller wahlberechtigten Bünder Bürger - konnte der Aktionskreis nur 4722 Stimmen auf sich vereinen. Damit ist die Initiative gescheitert, fand in der Bünder Bevölkerung keine Mehrheit. Im Gegenteil: Immerhin 5043 Bünder sprachen sich ganz klar für eine umfassende Neugestaltung der Eschstraße aus, erteilten der Sparvariante mit 30 Jahre alten Pflastersteinen eine deutliche Absage. Die Mehrheit der Bünder, die sich an der Wahl beteiligten, wollen also eindeutig die zweckgebundenen Fördermittel in Anspruch nehmen, sind nicht bereit, diese Chance für Bünde einfach verstreichen und die Gelder nach Bottrop oder Wanne-Eickel wandern zu lassen. Statt Tristesse ist also ein Neuanfang gefordert. Der Aktionskreis muss sich nun die Frage stellen, ob mit Sparen als Hauptargument wirklich ein überzeugendes alternatives Konzept aufgestellt wurde. Das Ergebnis des Bürgerentscheids zeigt, dass dem nicht so ist.
Bedenklich ist aber die hohe Zahl der Nichtwähler. 26 850 Wahlberechtigte haben am ersten Bünder Bürgerentscheid erst gar nicht teilgenommen. Allen zu unterstellen, dass ihnen die Sanierung der Fußgängerzone egal ist, würde zu weit führen. Im Gegenteil: Der ein oder andere wird zuhause geblieben sein, weil er mit der Planung zufrieden ist und somit keine Notwendigkeit sah, sich am Bürgerentscheid zu beteiligen.
Hilko Raske

Artikel vom 28.08.2006